IMRE TIBOLA: KATHOLIKER IM KOMITAT VAS


                    Am Ende des 4. Jahrhunderts lebte bereits eine grosse christliche Gemeinschaft in Savaria (Szombathely), die Gläubiger übten ihre Religion in der zu Ehre des Martyrbischofs errichteten Basilika aus. Über dem Geburtshaus von St. Martin wurde eine Kirche gebaut.
          Dem Christentum in Savaria machte König Attila ein Ende, im Mittelalter begann das christliche Leben wiederaufzuleben. Es siedelten Dominikaner und Franziskaner hier an. Das Kapitell in Vasvár stellte später seine Akten in Szombathely sicher. Die Szombathelyer Diözese wurde 1777 von Königin Theresia Maria gegründet. Der erste Bischof in Szombathely, János Szily liess durch Errichtung der Kathadrale und anderer öffentlicher Gebäude das Barokkzentrum der Stadt ausbauen. Die darauffolgenden Bischöfe bereicherten bis 1948 das geistige Leben der Stadt. Zur Zeit des Kommunismus wurde die gesellschaftliche Tätigkeit der Kirche zurückgedrängt. Nach dem politischen und gesellschaftlichen Umbruch begannen meherere kirchliche Schulen und Institute zu arbeiten.
 

 

PÁL SZERDAHELYI: DIE LUTHERANER IM KOMITAT VAS


          Der behandelt die Geschichte des Luthertums im Komitat Vas in grossen Zügen vom Anfang der Reformation bis unseren Tagen. Die Wiege der Reformation wurde in Sárvár geschaukelt, das andere Zentrum der lutherischen Reformation war in der dieser Region Csepreg. Der Verfasser beschreibt weiters die Geschichte des Luthertums in Kemenesalja, Kõszeg, Körmend und im Wendischland. In einem Sonderkapitell behandelt er die namenhaften Intellektuellen des Luthertums im Komitat Vas. Zuletzt stellt er über die heutige Zeit fest: obwohl die Diktatur nach dem zweiten Weltkrieg viel Verlust zugefügt hatte, vermag danach das Luthertum im Komitat Vas wiederaufzuleben - bereits im Zeichen der Ökumene.
 

 

PÉTER BALOGH: REFORMIERTEN IM KOMITAT VAS


          Im Komitat Vas verbreitete sich anfangs die lutherische Reformation, später gewann auch die kalvinische Bekenntnis an Boden, hauptsächlich in der Wart im südlichen Teil des Komitats Vas. Die beiden Richtlinien trennten sich am Glaubensstreit von 1591 in Csepreg voneinander ab. Die reformierten Gemeinden wurden durch die Rekatholisierung der Magnaten in den 1630-er Jahren beinahe vernichtet, ihre Gläubiger und Seelsorger wurden verfolgt, ihre Kirchen weggenommen. Die meisten reformierten Kirchen und Schulen wurden im Komitat Vas nach dem Toleranzpatent aus dem Jahre 1781 von Joseph II. gebaut. Die reformierte Kirche wurde sowohl finanziell, als auch seelisch stärker. Ihre Entwicklung wurde durch das Friedensdiktat im Jahre 1920, dann durch die kommunistische Unterdrückung zurückgeworfen. Im Komitat Vas gibt es etwa 6000 Reformierten, 10 Seelsorger in 9 Kirchengemeinden und 5 Filialgemeinden.
 

 

PÉTER RÁCZ: EIGENTÜMLICHKEITEN IN DER AUGENHEILUNGIM ZUSAMMENHANG MIT DER HEILUNG UND FORSCHUNG


          In der medizinischen Grundforschung wird die Aufgabe immer durch "Befehl" der Heilung des Kranken bestimmt. Der Zusammenhang der beiden Gebieten scheint eindeutig zu sein. Die Zusammenarbeit zwischen den Klinikern und Forschern werden oft durch störende Faktoren belastet. Ein Teil der praktischen Ärzte erwartet von der Forschung sehr schnell anwendbare Ergebnisse. So einfach sind sie aber nicht zu konvertieren. Der Beitrag führt Beispiele (Glaukom, Linsenforschung, Netzhautverpflanzung an, wo die Forschungergebnisse direkt noch nicht anzuwenden sind.
 

 

DOROTTYA ERDÕSSI-GÁBOR TÓTH: BEITRÄGE ZU DEN KÖRPERMASSENDER ZWISCHEN 1994-1996 IN SZOMBATHELY GEBORENEN KINDER


          Das Folgen der Änderungen in den Körpermassen Neugeborenen ist wichtiges Bereich in der Aufschliessung des Säkulartrendes. Die Untersuchung erstreckt sich auf die Körpermasse der zwischen 1994-1996 lebendig geborenen Kinder in der Neugeborenenabteilung des Markusovszky-Komitatskrankenhauses Vas. Die Ergebnisse sind als Regionalergebnisse nach dem politisch-wirtschaftlichen Umbruch zu betrachten. Die Abweichungen der Angaben und Häufigkeitstabellen Informationen zu den späteren Untersuchungen.
 

 

MONIKA ZSÁMBÉKY: SPIEGEL DES LEBENS EINER GRÄFIN AUSDEM 17. JAHRHUNDERT
             (Testament von Erzsébet Batthyány)


          Erzsébet Batthyány (1629-1674) war Mitglied einer der mächtigsten und vornehmsten Familien in Transdanubien. Sie heiratete 1638 Graf György Erdõdy, den späteren Schatzkammermeister, sie lebte hernach zumeist im Schloss Erdõdy in Vép. Ähnlich wie ihr Ehemann und ihr Bruder Adam Batthyány zeichnete sich durch ihre Wohltätigkeit aus, sie unterstützte die Ansiedlung der Dominikaner in Szombathely und Sopron. Aus ihrer Spende wurde zwischen 1668-1672 die St. Martinskirche in Szombathely wiederaufgebaut. Zur Gründung des Spitals in Szombathely spendete sie beträchliche Summe. Sie bot ihr Haus in Sopron, das Dorf Bergwerk (Bánya) sowie das Zehent- und Berwerkrecht des Dorfes Olbendorf (Óbér) dem Dominikanerorden an. Das vorliegende Testament wurde am 2. August 1673 ausgefertigt. Sie testiert über ihr Begräbnis und Vermögen, sie führt ihre Darlehens- und Pfandgeschäfte an. Laut ihrer Bestimmungen klärt sich weitverzweigelten verwandtschaftlichen Beziehungen auf, es gewährt einen Einblick ins Leben einer hochadeligen Frau aus dem 17. Jahrhundert. Das Dokument kam aus dem Archiv des Ordenhauses der Szombathelyer Dominikaner ins Komitatsarchivs Vas.
 

 

MIKLÓS MELEGA: DER OBERINGENIEUR EINER MODERNEN STADT
(Beiträge zur Biographie von Ödön Bodányi)


          Das Oberingenieuramt der Stadt Szombathely wurde an der Jahrhundertswende von Ödön Bodányi bekleidet. Ursprünglich leitete er zwischen 1899-1921 als Eisenbahningenieur die musterhafte Modernisierung der Stadt. Er war sowohl hierzulande, als auch im Ausland ein anerkannter Fachmann mit bedeutender fachliteraturischer Tätigkeit. Durch seine Stadtplanung behandelnden populärwissenschaftlichen Werke verrichtete er Bahnbrecherarbeit, er gewährte viel Hilfe dadurch zur Modernisierung der rückständigen ungarischen Städte. Der für die Künste empfängliche, musikalisch gebildete Oberingenieur mit religiöser Gesinnung, der auch als Vortragskünstler anerkannt war, war ein Charakter. Im Laufe seiner Laufbahn wurde er zweimal in Bestechung und Disziplinarverfahren hineingemischt. Er wurde freigesprochen, sein Renomee wurde aber gerumpft.
 

 

ÁDÁM MASÁT: DER VERHERRLICHTE UMWÄLZUNG
(Begehung des Zentenariums der Revolution unddes Freiheitskampfes von 1848/49)


Anlässlich des Zentenariums der Revolution und des Freiheitskampfes von 1848/1849 wurde mit grossangelegten Veranstaltungen begonnen. Die kommunistische Partei erkannte darin die ausgezeichnete Gelegenheit zur Beschleunigung der Machtübernahme. Die Kommunisten ergriffen alles Mögliche zur Vermittlung der inhaltlichen Umwertung von 1848. Die angewendete Sprache verherrlichte aber nicht 1848, sondern unter dem Vorwand von 1848 die Verherrlichung des "arbeitenden Volkes", der kommunistischen Partei und der Sowjetunion. Die Bevölkerung erlebte paradoxerweise nicht die Begehung der Ideen und Helden von 1848, sondern die Verherrlichung der Umwälzung, der kommunistischen Machtübernahme.