Der Beitrag zählt die mit der Herkunft des Geschlecht Ják verbundenden
Quellen zusammen. Er weist darauf hin, wie die Tradition im Geschlecht
entstehen konnte, nach der der deutsche Ankömmling des den Koppány
besiegenden Vezelin der Vorfahr der Verwandschaft sei. Der Beitrag behandelt
hauptsächlich die genealogischen und Besitzverhältnisse der auch
zwei Eisenburger Monasterien (in Pernau und Ják) gründenden
Hauptlinien des Geschlechtes mit Heranziehung neuer Quellen und Aspekte.
Er veröffentlicht - aufgrund einer Abschrift von 1240 - den königlichen
Urkundentext aus dem Jahre 1221, der die Inkorporation des Pernauer Monasteriums
durch Szentgotthárd bewilligte, der bisher nur aus der Abschrift
aus dem 18. Jahrhundert bekannt war und die Ungenaukeiten der früheren
Ausgaben korrigierte. Er identifiziert die in der Urkunde erwähnten
Besitze, er folgt der späteren Geschichte deren, er interpretiert
den richtigen Hintergrund der königlichen Bewilligung und er sucht
eine Erklärung für die Gründungsabsicht des Monasteriums
in Ják. Er beschreibt ausführlicher die Ämter des den
Monasterium gründenden Gespans Márton sowie seine Familienverhältnisse,
die Dotation des Monasteriums in Ják, die Tätigkeit seine Söhne
und Enkelkinder, als bisher.
Die Auflösung der königlichen Gespanschaften aus der Árpádenzeit
wurden durch mehrere, gleichzeitig erscheindende Faktoren hervorgerufen.
Im Falle der über relativ reichhaltiges Quellenmaterial verfügenden
Eisenburger Gespanschaft ist dem Prozess leicht folgbar. Auch die Erfolgung
deren ist bestimmend, es ist auch die Eintrittszeit mit grosser Sicherheit
vorauszusehen. Laut unserer Angaben ist festzustellen, dass die königliche
Geschaft 1270 noch bestand, sie existierte jedoch 1327 nicht mehr. Im Laufe
des mehr als halben Jahrhunderts erscheinen nach und nach sämtliche
Symptome in der Geschichte der Eisenburger königlichen Gespanschaft,
die mit Grund mit der Lösung der königlichen Burgorganisation
in Beziehung gebracht werden zu können: die letzte grosse Welle der
Donation der zur königlichen Gespanschaft gehörenden Güter,
die Adelung der grossen Anzahl der Burgjobbagionen, die Einfügung
der Völker der königlichen Gespanschaften in die Privatfamilien,
die Bevorrechtigung der im Zentrum der königlichen Gespanschaft lebenden
Gäste (hospites) sowie die Verschenkung des Gespanes.
Der Beitrag (ursprüngliche deutsche Fassung erschien 1989) analysiert
die Problematik der Amtslehen, der sg. Honores in Ungarn im 14.
Jahrhundert im Komitat Eisenburg (durch das Beispiel der Eisenburger Gespanschaft).
Er versucht zu bestätigen, dass die königlichen Burgdomänen
zu dieser Zeit in der Regel unter der Regierung des jeweiligen Gespans
gestanden haben, der deren Einkommen während seines Amtes als Nutznießung
innehatte. Die Herrschaften wurden durch die von ihm ernannten Kastellane
administriert, einer unter ihnen war der Vizegespan der Gespanschaft, sie
alle waren Dienstmänner (Familiares) des Gespanes. Das reichhaltige
Quellenmaterial des Komitates gewährt zahlreiche ausgezeichnete Beispiele
für die Institution des Amtslehens.
In unserer Studie werden die in den ersten zwei Jahrhunderten der Árpádenzeit
errichteten Pfarrkirchen im Komitat Eisenburg angeführt, die mit verschiedenen
archäologischen Methoden (oder auch mit Hilfe deren) auf dieses Zeitalter
datiert werden können. Der Zeitpunkt der Bestattung um die Kirchen
herum bedeutete jetzt die Orientierung für uns. Dies ist entweder
mit dem Beginn der Verwendung des Kirchhofes (cemeterium) oder aufgrund
der Aufhörung des noch als heiden geltenden Reihenfriedhofes der angegebenen
Siedlung bestimmt worden. Zu diesen kirchlichen Gebäuden aus dem 12-13.
Jahrhundert gehören die Sankt Martinkirche in Szombathely, die Sankt
Georgikirche in Ikervár, die Sankt Vezelinkirche in Sorokpolány,
die Sankt Georgikirche in Ják, die Sankt Johanni des Täuferskirche
in Mesteri-Intapuszta, die Sankt Vituskirche in Velem, die Sankt Stephanskirche
in Csepreg sowie eine Kirche mit unbekanntem Titulus in Celldömölk.
Der mittelalterliche Pfarrnetz im Komitat Vas gilt als weisser Fleck auf
der Karte der mittelalterlichen ungarischen Kirchengeschichte. Kennzeichnend
ist für die vorliegenden mittelalterlichen Kirchen, dass sie in der
katholischen Restauration im 17-18. Jahrhundert, im grossen (Wieder-)aufbauzeitalter
der Kirche nicht mehr bestanden, sondern sie wurden zu Beginn der Neuzeit
zerstört oder sie vergingen funktionslos. In den zeitgenössischen
Quellen werden sie öde Heiligenkirchen oder öde Kirchen
genannt. Sie gelten als Anhaltspunkt zur Rekonstruktion und Periodisierung
des mittelaterlichen Pfarr- und Siedlungsnetzes.
Der Verfasser bearbeitete mehr als 160 Burgen aus der Árpádenzeit
in drei Komitaten von Westtransdanubien. Die wichtigste Schlussfolgerung
ist, dass es einen markanten Unterschied zwischen den sg. Burgen "mit unbekannter
Geschichte" und "mit einer Angabe" bzw. den historischen oder von anderen
auch "präklassisch benannten" gibt. Die "präklassischen" Burgen
sind kleiner, niedriger und liegen den Siedlungen näher. Sie vertreten
den kennzeichnenden Burtyp des Adels. Ihre Erscheinungen ist - wie auf
dem benachbarten österreichischen Gebiet - bereits im 11. Jahrhundert
registrierbar. Das Zeitalter der Massenverbreitung ist das 13. Jahrhundert.
Obwohl - wie in mehrerer anderen Komitaten in Transdanubien - nicht aller
Buchstabentyp im Bereich des Eisenburger Komitates aufzufinden ist, sind
die Inschriften der hier befindlichen Steindenkmäler in epigraphischer
Hinsicht von grosser Bedeutung. Die gotische Majuskleinschrift des Grabsteinfragmentes
aus Gutatöttös stellt die klassische elegante Form dieses Typs
dar. Die Grabsteine von Nikolaus Szécsi und seiner Frau Ilona Garai
in Szentgotthárd sind auch auf Landesebene vielleicht die bedeutendsten
Vertreter. Die Inschrift des Jurisics-Grabsteines in Kõszeg gilt
nicht nur durch seinen Frakturbuchstabentyp, sondern auch durch seine deutsche
Sprache als Seltenheit in Transdanubien, dies ist seiner Ausführung
nach eher mit dem benachbarten österreichischen Gebieten zu verbinden.
Der Verfasser als Ethnograph behandelt die Bedeutung des Wortes "tanárok"
und die dadurch bestimmte Erscheinung, das zum Begriffe des "Dorftores",
"Dorfzaunes" gehört. Er überblickt die Herkunft des Wortes und
seine Forschung sowie die bisherige Interpretationen. Er veröffentlicht
eine ausführliche Datensammlung über das Vorkommen von "tanárok",
er gibt eine Aufnahme über die Erscheinung aufgrund der geographischen
Namenssammlungen anderer Komitate (Zala, Somogy, Baranya) an. Er versucht
die wage Hypothese aufgrund seiner Angaben zu verfassen, dass das Wort
von sakraler Herkunft aus der Heidenzeit ist und auf die heilige Stätte
eines Dorfes hinweisen kann.
In den neuzeitlichen Beständen unserer Archive erhielt sich der Text
zahlreicher mittelalterlicher Urkunden in Umschreibungs- und Abschriftsform,
die bisher in den mittelalterlichen Urkundensammlungen des ungarischen
Staatsarchivs (DL, DF) bisher nicht auffindbar und so nicht einmal für
die Forscher bekannt waren. Das Auffinden dieser Urkunden würde für
die Forscher des Mittelalters und der Neuzeit glücklicherweise sehr
nützlich sein. Die 10 veröffentlichten Urkunden sind aus zwei
neuzeitlichen Akten (1543, 1549) im Familienarchiv der Familie Chernel
im Erzabteiarchiv in Pannonhalma erhalten geblieben. Die Mitteilung trägt
mit neuen Beiträgen zu der Orts- und Sozialgeschichte des Grenzgebietes
der mittelalterlichen Ödenburg und Eisenburger Komitate bei, beleuchtet
die Art und Weise der Bereicherung der adeligen Familien Chernel von Chernelháza.