INHALT
 
 
GYÖRGY RÁCZ: DAS GESCHLECHT JÁK UND SEINE MONASTERIENGRÜNDUNGEN

          Der Beitrag zählt die mit der Herkunft des Geschlecht Ják verbundenden Quellen zusammen. Er weist darauf hin, wie die Tradition im Geschlecht entstehen konnte, nach der der deutsche Ankömmling des den Koppány besiegenden Vezelin der Vorfahr der Verwandschaft sei. Der Beitrag behandelt hauptsächlich die genealogischen und Besitzverhältnisse der auch zwei Eisenburger Monasterien (in Pernau und Ják) gründenden Hauptlinien des Geschlechtes mit Heranziehung neuer Quellen und Aspekte. Er veröffentlicht - aufgrund einer Abschrift von 1240 - den königlichen Urkundentext aus dem Jahre 1221, der die Inkorporation des Pernauer Monasteriums durch Szentgotthárd bewilligte, der bisher nur aus der Abschrift aus dem 18. Jahrhundert bekannt war und die Ungenaukeiten der früheren Ausgaben korrigierte. Er identifiziert die in der Urkunde erwähnten Besitze, er folgt der späteren Geschichte deren, er interpretiert den richtigen Hintergrund der königlichen Bewilligung und er sucht eine Erklärung für die Gründungsabsicht des Monasteriums in Ják. Er beschreibt ausführlicher die Ämter des den Monasterium gründenden Gespans Márton sowie seine Familienverhältnisse, die Dotation des Monasteriums in Ják, die Tätigkeit seine Söhne und Enkelkinder, als bisher.
 
 

ATTILA ZSOLDOS: DIE AUFLÖSUNG DER EISENBURGER GESPANSCHAFT

          Die Auflösung der königlichen Gespanschaften aus der Árpádenzeit wurden durch mehrere, gleichzeitig erscheindende Faktoren hervorgerufen. Im Falle der über relativ reichhaltiges Quellenmaterial verfügenden Eisenburger Gespanschaft ist dem Prozess leicht folgbar. Auch die Erfolgung deren ist bestimmend, es ist auch die Eintrittszeit mit grosser Sicherheit vorauszusehen. Laut unserer Angaben ist festzustellen, dass die königliche Geschaft 1270 noch bestand, sie existierte jedoch 1327 nicht mehr. Im Laufe des mehr als halben Jahrhunderts erscheinen nach und nach sämtliche Symptome in der Geschichte der Eisenburger königlichen Gespanschaft, die mit Grund mit der Lösung der königlichen Burgorganisation in Beziehung gebracht werden zu können: die letzte grosse Welle der Donation der zur königlichen Gespanschaft gehörenden Güter, die Adelung der grossen Anzahl der Burgjobbagionen, die Einfügung der Völker der königlichen Gespanschaften in die Privatfamilien, die Bevorrechtigung der im Zentrum der königlichen Gespanschaft lebenden Gäste (hospites) sowie die Verschenkung des Gespanes.
 
 

PÁL ENGEL: DIE GRAFSCHAFT (GESPANSCHAFT) EISENBURGIM XIV. JAHRHUNDERT

          Der Beitrag (ursprüngliche deutsche Fassung erschien 1989) analysiert die Problematik der Amtslehen, der sg. Honores in Ungarn im 14. Jahrhundert im Komitat Eisenburg (durch das Beispiel der Eisenburger Gespanschaft). Er versucht zu bestätigen, dass die königlichen Burgdomänen zu dieser Zeit in der Regel unter der Regierung des jeweiligen Gespans gestanden haben, der deren Einkommen während seines Amtes als Nutznießung innehatte. Die Herrschaften wurden durch die von ihm ernannten Kastellane administriert, einer unter ihnen war der Vizegespan der Gespanschaft, sie alle waren Dienstmänner (Familiares) des Gespanes. Das reichhaltige Quellenmaterial des Komitates gewährt zahlreiche ausgezeichnete Beispiele für die Institution des Amtslehens.
 
 

GÁBOR KISS: ANFÄNGE DES KIRCHENBAUES IM KOMITAT EISENBURG
(Die mit archäologischen Methoden auf 11-12. Jahrhundert datierbaren Pfarrkirchen)

          In unserer Studie werden die in den ersten zwei Jahrhunderten der Árpádenzeit errichteten Pfarrkirchen im Komitat Eisenburg angeführt, die mit verschiedenen archäologischen Methoden (oder auch mit Hilfe deren) auf dieses Zeitalter datiert werden können. Der Zeitpunkt der Bestattung um die Kirchen herum bedeutete jetzt die Orientierung für uns. Dies ist entweder mit dem Beginn der Verwendung des Kirchhofes (cemeterium) oder aufgrund der Aufhörung des noch als heiden geltenden Reihenfriedhofes der angegebenen Siedlung bestimmt worden. Zu diesen kirchlichen Gebäuden aus dem 12-13. Jahrhundert gehören die Sankt Martinkirche in Szombathely, die Sankt Georgikirche in Ikervár, die Sankt Vezelinkirche in Sorokpolány, die Sankt Georgikirche in Ják, die Sankt Johanni des Täuferskirche in Mesteri-Intapuszta, die Sankt Vituskirche in Velem, die Sankt Stephanskirche in Csepreg sowie eine Kirche mit unbekanntem Titulus in Celldömölk.
 
 

GYULA BENCZIK-GYÖRGY FEISZT: ÖDE KIRCHEN IM KOMITAT VAS

          Der mittelalterliche Pfarrnetz im Komitat Vas gilt als weisser Fleck auf der Karte der mittelalterlichen ungarischen Kirchengeschichte. Kennzeichnend ist für die vorliegenden mittelalterlichen Kirchen, dass sie in der katholischen Restauration im 17-18. Jahrhundert, im grossen (Wieder-)aufbauzeitalter der Kirche nicht mehr bestanden, sondern sie wurden zu Beginn der Neuzeit zerstört oder sie vergingen funktionslos. In den zeitgenössischen Quellen werden sie öde Heiligenkirchen oder öde Kirchen genannt. Sie gelten als Anhaltspunkt zur Rekonstruktion und Periodisierung des mittelaterlichen Pfarr- und Siedlungsnetzes.
 
 

JÓZSEF DÉNES: FRAGEN DER KLEINBURGEN AUS DER ÁRPÁDENZEIT

          Der Verfasser bearbeitete mehr als 160 Burgen aus der Árpádenzeit in drei Komitaten von Westtransdanubien. Die wichtigste Schlussfolgerung ist, dass es einen markanten Unterschied zwischen den sg. Burgen "mit unbekannter Geschichte" und "mit einer Angabe" bzw. den historischen oder von anderen auch "präklassisch benannten" gibt. Die "präklassischen" Burgen sind kleiner, niedriger und liegen den Siedlungen näher. Sie vertreten den kennzeichnenden Burtyp des Adels. Ihre Erscheinungen ist - wie auf dem benachbarten österreichischen Gebiet - bereits im 11. Jahrhundert registrierbar. Das Zeitalter der Massenverbreitung ist das 13. Jahrhundert.
 
 

ZOLTÁN VÁRADY: MITTELALTERLICHE EPIGRAPHENANGABENAUS DEM EISENBURGER KOMITAT

          Obwohl - wie in mehrerer anderen Komitaten in Transdanubien - nicht aller Buchstabentyp im Bereich des Eisenburger Komitates aufzufinden ist, sind die Inschriften der hier befindlichen Steindenkmäler in epigraphischer Hinsicht von grosser Bedeutung. Die gotische Majuskleinschrift des Grabsteinfragmentes aus Gutatöttös stellt die klassische elegante Form dieses Typs dar. Die Grabsteine von Nikolaus Szécsi und seiner Frau Ilona Garai in Szentgotthárd sind auch auf Landesebene vielleicht die bedeutendsten Vertreter. Die Inschrift des Jurisics-Grabsteines in Kõszeg gilt nicht nur durch seinen Frakturbuchstabentyp, sondern auch durch seine deutsche Sprache als Seltenheit in Transdanubien, dies ist seiner Ausführung nach eher mit dem benachbarten österreichischen Gebieten zu verbinden.
 
 

SÁNDOR HORVÁTH: TANÁROK, TONOROK, TENÁROK

          Der Verfasser als Ethnograph behandelt die Bedeutung des Wortes "tanárok" und die dadurch bestimmte Erscheinung, das zum Begriffe des "Dorftores", "Dorfzaunes" gehört. Er überblickt die Herkunft des Wortes und seine Forschung sowie die bisherige Interpretationen. Er veröffentlicht eine ausführliche Datensammlung über das Vorkommen von "tanárok", er gibt eine Aufnahme über die Erscheinung aufgrund der geographischen Namenssammlungen anderer Komitate (Zala, Somogy, Baranya) an. Er versucht die wage Hypothese aufgrund seiner Angaben zu verfassen, dass das Wort von sakraler Herkunft aus der Heidenzeit ist und auf die heilige Stätte eines Dorfes hinweisen kann.
 
 

RICHÁRD HORVÁTH-TIBOR NEUMANN: UNBEKANNTE URKUNDENAUS DEM MITTELALTER AUS DEM ARCHIV DER FAMILIE CHERNEL

          In den neuzeitlichen Beständen unserer Archive erhielt sich der Text zahlreicher mittelalterlicher Urkunden in Umschreibungs- und Abschriftsform, die bisher in den mittelalterlichen Urkundensammlungen des ungarischen Staatsarchivs (DL, DF) bisher nicht auffindbar und so nicht einmal für die Forscher bekannt waren. Das Auffinden dieser Urkunden würde für die Forscher des Mittelalters und der Neuzeit glücklicherweise sehr nützlich sein. Die 10 veröffentlichten Urkunden sind aus zwei neuzeitlichen Akten (1543, 1549) im Familienarchiv der Familie Chernel im Erzabteiarchiv in Pannonhalma erhalten geblieben. Die Mitteilung trägt mit neuen Beiträgen zu der Orts- und Sozialgeschichte des Grenzgebietes der mittelalterlichen Ödenburg und Eisenburger Komitate bei, beleuchtet die Art und Weise der Bereicherung der adeligen Familien Chernel von Chernelháza.