INHALT
ERZSI GAZDAG: KODÁLY IN MEINEN ERINNERUNGEN
(Fragesteller: Rezsõ Horváth)
        
AUSGEWÄHLTER BRIEFWECHSEL VON ERZSI GAZDAG
        Mit Zustimmung der
Erzsi-Gazdag-Öffentlichen Stiftung werden hier 9 Briefe der in
Szombathely gelebten Dichterin veröffentlicht. Die aus der
Periode zwischen 1944 und 1976 stammenden Botschaften geben ein
wahrhaftiges Bild über die Weltauffassung, Pläne, literarische
und menschliche Beziehungen von Erzsi Gazdag. Die Briefe an Anna
Hajnal wurden von Péter Tóth, die an Imre Trencsényi-Waldapfel
und Rezsõ Szalatnai von Adrienn Csiszár mit Flussnoten
versehen.
TAMÁS SZÉLL-KÁLMÁN SZÉLL: EIN AUSGEZEICHNETER PÄDAGOG
AUS DEM 19. JAHRHUNDERT
(Leben und Tätigkeit von Dr. Antal Németh von Bejcz)
        Die Verfasser erinnern sich an ihren
Urgrossvater Dr. Antal Németh von Bejcz, der 1838 in der
Gemeinde Bejc (heute: Bejcgyertyános) im Komitat Vas geboren
ist. Seine Eltern und Gönner - unter anderem der Titularbischof
in Trabinje György Németh aus Nagyszombat - liessen das aus
einfacher Familie stammende talentvolle Kind lernen. Er wurde
Lehrer und promovierte an der philosophischen Fakultät. Er
schloss in Pressburg Ehe, wo er als Lehrer tätig war. Ab 1872
war er Schulinspektor, später wurde er Direktor im Schulbezirk
von Gyõr, Esztergom und Komárom. Er setzte als solcher seine
vielseitige Forschungs- und schöpferische Tätigkeit fort. Von
seinen Werken ragen seine lateinischen und deutschen
Wörterbücher hervor. Als Anerkennung seiner Tätigkeit wurde er
königlicher Rat, 1865 verlieh ihm der König Franz Joseph den
Adelstitel mit dem Prädikat "von Bejcz". Antal Németh
starb 1902 an unbekannter Krankheit. Die Verfasser empfehlen
diesen Beitrag ihrem Geburtsort.
ZSOLT BAJZIK: DIE SCHLÖSSER IM KOMITAT VAS WÄHREND DER RÄTEREPUBLIK
(Teil II.)
        Die am 21. März 1919 entstandene
Räteregierung kündigte an, die Grossgrundbesitze, die
Bergwerke, die Grossbetriebe, die Banken und die
Verkehersunternehmen sollen verstaatlicht werden. Zu Beginn
wurden nur kleinere Gegenstände, Lieferungs- und Verkehrsmittel
von ihren Eigentümern rekviriert. Mittlerweile wurde man auf die
riesigen Schätze in den Schlössern im Komitat Vas aufmerksam.
Das Direktorium im Komitat Vas gab einen Auftrag zur genauen und
eingehenden Inventarisierung und Einsammlung der Gegenstände in
den leeren und beschlaggenommenen Schlössern. Nach dem Sturz der
Räterepublik gab die neue Macht die zu Unrecht weggenommenen
Güter, Schlösser und Gegenstände von künstlerischem Wert
zurück. Der zweite Teil der Studie gibt die zusammengezählten
Gegenstände im Komitat bekannt.
SÁNDOR HORVÁTH: ZEICHEN DER TRADITIONELLEN KULTUR
(Über die etnosemiotische Tätigkeit von Imre Grafik)
        Der sich am Komitat Vas mit vielen
Fäden verbindende vorzügliche Etnograph Imre Gráfik gilt als
einer der Initiatoren und Experten in der ungarischen Semiotik.
Im vor kurzem in Szombathely erschienenen Sammelband seiner
Studien in englischer Sprache werden seine semiotischen
Untersuchungen von mehreren Jahrzehnten repräsentiert. Von
seinen Beiträgen werden drei Themenkreise umfasst: die
Untersuchung der Eigennamen, des Raumes und der Gegenstände in
der Volkskultur. Seiner Auffassung nach sind die Zeichnen
voneinander nicht isoliert. Sie wirken durch Zeichnensysteme, das
heisst: sie leben. In den ethnosemiotischen Forschungen von Imre
Grafik wird besonders betont, dass diese Zeichnensysteme in der
Gegenstandskultur bzw. im alltäglichen Leben beleuchtet werden.
BÉLA MÁRKUS-GÁBOR PINTÉR: DIE OPERATIONSBEHANDLUNG
DES GALLENBLASENSTEINES
(Die Geschichte von der Cholecystectomia mit Laparoskop)
        Die Verfasser überblicken die
Geschichte der Operationsbehandlung des Gallenblasensteines. An
Stelle der traditionellen offenen Beseitigung der Gallenblase
erschien in den meisten Fällen eine neue Operationsmethode von
Endoskop. Es wird hier die technische Entwicklung bekannt
gemacht, die die sichere Durchführung der Operationen
ermöglichte. Dank der obigen Entwicklung wurde die vor allem bei
den gynäkologischen Operationen und bei der Beseitigung des
Blinddarms angewendete Technik auch bei der chirurgischen
Behandlung des Gallenblasensteines eingeführt. Die
Operationsgeschichte der Beseitigung des Gallenblasensteines mit
Laparoskop wird ausführlich behandelt (deutsche, französische,
amerikanische Ergebnisse). Diese Operationstechnik wurde in
Ungarn 1990 eingeführt, in der Abteilung für allgemeine
Chirurgie im Markusovszky-Krankenhaus des Komitates Vas wird sie
ab 1992 angewendet. Es werden die Krankheiten zusammengefasst, in
deren Heilung die Anwendung der Technik eindeutig vorteilhaft ist
und es werden die Möglichkeiten der Entwicklung entworfen.
FERENC SCHNEIDER-RITA PERGEL: DAS VORKOMMEN UND DER AUSGANG
DER ZECKENENKEPHALITIS IM KOMITAT VAS ZWISCHEN 1988-1998
        Im Komitat Vas gilt die
Zeckenenkephalitis als endemische Krankheit. Zwischen 1988-1998 -
aufgrund der retrospektiven Bearbeitung der Angaben von 191
Kranken - wurden hauptsächlich der Männer zwischen 21-60.
Lebensjahr vor der Zeckenenkephalitis betroffen. Das Verhältnis
zwischen den Männern und den Frauen ist 3,4:1. Das Krankwerden
fällt am meisten auf die Monate Mai, Juni, Juli und August. Die
Anzahl der nicht gefährliche Berufe treibenden,
"gelegentlich" infizierten Personen ist um etwas
vierfach höher, als die wegen der Berufe gefährdeten und
infizierten Arbeiter in der Forst- und Agrarwirtschaft. Von den
166 seropositiven Kranken erinnerten sich 121 an den der
Krankheit vorangehenden Zeckenstich, 45 Kranken aber nicht. Die
Zeckenenkephalitis heilt meistens ohne Folgesymptome. Lähmung
kam bei 12 Kranken vor. Die weniger schwere neurologische und
psychyatrische Folgesymptome kommen viel öfter vor, die genaue
Zahl dieser Fälle ist aber unbekannt. Nach der Einführung der
Schutzimpfung weist das Vorkommen des Krankwerdens eine
Abnahmetendenz auf.
ZOLTÁN ZENTAI: MORPHOMETRISCHE UNTERSUCHUNGEN IM GÜNSER GEBIRGE
        Aufgrund einer topographischen Karte
mit 1:10 000 Mass-stab wurde ein relatives
Reliefenergiekartogramm angefertigt. Mit Hilfe des Kartogramms
gruppieren sich die bestimmenden Gebietseinheiten mit kleiner
Reliefenergie in 4 voneinander sich gut abtrennenden Höhenzonen
(250-350 m, 350-400 m, 650-750 m, über 850 m). Die einzelnen
Höhenzonen vertreten unterschiedliche geomorphologische Ebenen.
Die geomorphologischen Ebenen bildeten sich auf unterschiedliche
Art und in abweichender Zeit aus. Es werden hier die
höchstwahrscheinlichen Bildungszeitalter und Prozesse
überblickt.
MÁRTON VERESS: TALBILDUNG IM SÜDLICHEN TEIL IM GÜNSER GEBIRGE
        Es wurden die räumliche Lage der
Metamorfgesteine und die Richtungslinie der Täler im Bereich des
Günser Gebirges verglichen. Dazu wurden in Umgebung der Täler
an 147 Stellen die Fallrichtung der Schieferung abgemessen, dann
wurden die kleinsten Unterschiede zwischen diesen Richtungslinien
und den Richtungslinien der Talabschnitte gebildet. Es wurden die
Talabschnitte als in der Schlagrichtungslinie gebildet
betrachtet, wo mindestens 51% der kleinsten
Richtungslinienunterschiede zwischen 60-90Ã fiel. Die
Gesamttallänge der Täler im Bereich als 100% genommen, bewies
sich eine Tallänge von 33% als in der Schlagrichtungslinie
gebildet. Bei den auf Kalkkristalaschiefern und Kalkphyllit
gebildeten Tälern (Bozsoki-völgy, Hosszú-völgy) ist die
Schlagrichtungslinie grösser als bei den Graphitphyllit
gebildeten Tälern (Hétszemû-völgy, Kurta-völgy,
Sötét-völgy, Tátra-völgy). Es wurden nämlich 41,9% von
Bozsoki-völgy, 40,4% von Hosszúvölgy, 33,5% von
Hétszemû-völgy, 23,5% von Kurta-völgy, 15,3% von
Sötét-völgy und 0% von Tátra-völgy in der
Schlagrichtungslinie gebildet.