INHALT

 

ERZSI GAZDAG: KODÁLY IN MEINEN ERINNERUNGEN

(Fragesteller: Rezsõ Horváth)

        Rezsõ Horváth, Hochschulprofessor an der Dániel-Berzsenyi-Pädagogischen Akademie in Szombathely stand im Freundschafts- und Arbeitskontakt mit der 1987 in Szombathely verschiedenen Dichterin, Erzsi Gazdag. Der weltberühmte ungarische Komponist, Zoltán Kodály vertonte ab den 1930-er Jahren mehrere Gedichte von ihr. Erzsi Gazdag nahm 1982 an einem öffentlichen Gespräch teil, an dem sie die Frage von Rezsõ Horváth beantwortete. Unsere Publikation wurde aufgrund der Tonbandaufnahme dieses Gespräches angefertigt. Die gefühlsmässig reich nuancierte Antworten tragen philologisch viel bei, sie frischen biographische Teile im Zusammenhang von Kodály auf und beleuchten charakteristisch die Persönlichkeit des grossen Komponisten und der Dichterin.

 

AUSGEWÄHLTER BRIEFWECHSEL VON ERZSI GAZDAG

        Mit Zustimmung der Erzsi-Gazdag-Öffentlichen Stiftung werden hier 9 Briefe der in Szombathely gelebten Dichterin veröffentlicht. Die aus der Periode zwischen 1944 und 1976 stammenden Botschaften geben ein wahrhaftiges Bild über die Weltauffassung, Pläne, literarische und menschliche Beziehungen von Erzsi Gazdag. Die Briefe an Anna Hajnal wurden von Péter Tóth, die an Imre Trencsényi-Waldapfel und Rezsõ Szalatnai von Adrienn Csiszár mit Flussnoten versehen.

 

TAMÁS SZÉLL-KÁLMÁN SZÉLL: EIN AUSGEZEICHNETER PÄDAGOG

AUS DEM 19. JAHRHUNDERT

(Leben und Tätigkeit von Dr. Antal Németh von Bejcz)

        Die Verfasser erinnern sich an ihren Urgrossvater Dr. Antal Németh von Bejcz, der 1838 in der Gemeinde Bejc (heute: Bejcgyertyános) im Komitat Vas geboren ist. Seine Eltern und Gönner - unter anderem der Titularbischof in Trabinje György Németh aus Nagyszombat - liessen das aus einfacher Familie stammende talentvolle Kind lernen. Er wurde Lehrer und promovierte an der philosophischen Fakultät. Er schloss in Pressburg Ehe, wo er als Lehrer tätig war. Ab 1872 war er Schulinspektor, später wurde er Direktor im Schulbezirk von Gyõr, Esztergom und Komárom. Er setzte als solcher seine vielseitige Forschungs- und schöpferische Tätigkeit fort. Von seinen Werken ragen seine lateinischen und deutschen Wörterbücher hervor. Als Anerkennung seiner Tätigkeit wurde er königlicher Rat, 1865 verlieh ihm der König Franz Joseph den Adelstitel mit dem Prädikat "von Bejcz". Antal Németh starb 1902 an unbekannter Krankheit. Die Verfasser empfehlen diesen Beitrag ihrem Geburtsort.

ZSOLT BAJZIK: DIE SCHLÖSSER IM KOMITAT VAS WÄHREND DER RÄTEREPUBLIK

(Teil II.)

        Die am 21. März 1919 entstandene Räteregierung kündigte an, die Grossgrundbesitze, die Bergwerke, die Grossbetriebe, die Banken und die Verkehersunternehmen sollen verstaatlicht werden. Zu Beginn wurden nur kleinere Gegenstände, Lieferungs- und Verkehrsmittel von ihren Eigentümern rekviriert. Mittlerweile wurde man auf die riesigen Schätze in den Schlössern im Komitat Vas aufmerksam. Das Direktorium im Komitat Vas gab einen Auftrag zur genauen und eingehenden Inventarisierung und Einsammlung der Gegenstände in den leeren und beschlaggenommenen Schlössern. Nach dem Sturz der Räterepublik gab die neue Macht die zu Unrecht weggenommenen Güter, Schlösser und Gegenstände von künstlerischem Wert zurück. Der zweite Teil der Studie gibt die zusammengezählten Gegenstände im Komitat bekannt.

 

SÁNDOR HORVÁTH: ZEICHEN DER TRADITIONELLEN KULTUR

(Über die etnosemiotische Tätigkeit von Imre Grafik)

        Der sich am Komitat Vas mit vielen Fäden verbindende vorzügliche Etnograph Imre Gráfik gilt als einer der Initiatoren und Experten in der ungarischen Semiotik. Im vor kurzem in Szombathely erschienenen Sammelband seiner Studien in englischer Sprache werden seine semiotischen Untersuchungen von mehreren Jahrzehnten repräsentiert. Von seinen Beiträgen werden drei Themenkreise umfasst: die Untersuchung der Eigennamen, des Raumes und der Gegenstände in der Volkskultur. Seiner Auffassung nach sind die Zeichnen voneinander nicht isoliert. Sie wirken durch Zeichnensysteme, das heisst: sie leben. In den ethnosemiotischen Forschungen von Imre Grafik wird besonders betont, dass diese Zeichnensysteme in der Gegenstandskultur bzw. im alltäglichen Leben beleuchtet werden.

 

BÉLA MÁRKUS-GÁBOR PINTÉR: DIE OPERATIONSBEHANDLUNG

DES GALLENBLASENSTEINES

(Die Geschichte von der Cholecystectomia mit Laparoskop)

        Die Verfasser überblicken die Geschichte der Operationsbehandlung des Gallenblasensteines. An Stelle der traditionellen offenen Beseitigung der Gallenblase erschien in den meisten Fällen eine neue Operationsmethode von Endoskop. Es wird hier die technische Entwicklung bekannt gemacht, die die sichere Durchführung der Operationen ermöglichte. Dank der obigen Entwicklung wurde die vor allem bei den gynäkologischen Operationen und bei der Beseitigung des Blinddarms angewendete Technik auch bei der chirurgischen Behandlung des Gallenblasensteines eingeführt. Die Operationsgeschichte der Beseitigung des Gallenblasensteines mit Laparoskop wird ausführlich behandelt (deutsche, französische, amerikanische Ergebnisse). Diese Operationstechnik wurde in Ungarn 1990 eingeführt, in der Abteilung für allgemeine Chirurgie im Markusovszky-Krankenhaus des Komitates Vas wird sie ab 1992 angewendet. Es werden die Krankheiten zusammengefasst, in deren Heilung die Anwendung der Technik eindeutig vorteilhaft ist und es werden die Möglichkeiten der Entwicklung entworfen.

 

FERENC SCHNEIDER-RITA PERGEL: DAS VORKOMMEN UND DER AUSGANG

DER ZECKENENKEPHALITIS IM KOMITAT VAS ZWISCHEN 1988-1998

        Im Komitat Vas gilt die Zeckenenkephalitis als endemische Krankheit. Zwischen 1988-1998 - aufgrund der retrospektiven Bearbeitung der Angaben von 191 Kranken - wurden hauptsächlich der Männer zwischen 21-60. Lebensjahr vor der Zeckenenkephalitis betroffen. Das Verhältnis zwischen den Männern und den Frauen ist 3,4:1. Das Krankwerden fällt am meisten auf die Monate Mai, Juni, Juli und August. Die Anzahl der nicht gefährliche Berufe treibenden, "gelegentlich" infizierten Personen ist um etwas vierfach höher, als die wegen der Berufe gefährdeten und infizierten Arbeiter in der Forst- und Agrarwirtschaft. Von den 166 seropositiven Kranken erinnerten sich 121 an den der Krankheit vorangehenden Zeckenstich, 45 Kranken aber nicht. Die Zeckenenkephalitis heilt meistens ohne Folgesymptome. Lähmung kam bei 12 Kranken vor. Die weniger schwere neurologische und psychyatrische Folgesymptome kommen viel öfter vor, die genaue Zahl dieser Fälle ist aber unbekannt. Nach der Einführung der Schutzimpfung weist das Vorkommen des Krankwerdens eine Abnahmetendenz auf.

 

ZOLTÁN ZENTAI: MORPHOMETRISCHE UNTERSUCHUNGEN IM GÜNSER GEBIRGE

        Aufgrund einer topographischen Karte mit 1:10 000 Mass-stab wurde ein relatives Reliefenergiekartogramm angefertigt. Mit Hilfe des Kartogramms gruppieren sich die bestimmenden Gebietseinheiten mit kleiner Reliefenergie in 4 voneinander sich gut abtrennenden Höhenzonen (250-350 m, 350-400 m, 650-750 m, über 850 m). Die einzelnen Höhenzonen vertreten unterschiedliche geomorphologische Ebenen. Die geomorphologischen Ebenen bildeten sich auf unterschiedliche Art und in abweichender Zeit aus. Es werden hier die höchstwahrscheinlichen Bildungszeitalter und Prozesse überblickt.

 

MÁRTON VERESS: TALBILDUNG IM SÜDLICHEN TEIL IM GÜNSER GEBIRGE

        Es wurden die räumliche Lage der Metamorfgesteine und die Richtungslinie der Täler im Bereich des Günser Gebirges verglichen. Dazu wurden in Umgebung der Täler an 147 Stellen die Fallrichtung der Schieferung abgemessen, dann wurden die kleinsten Unterschiede zwischen diesen Richtungslinien und den Richtungslinien der Talabschnitte gebildet. Es wurden die Talabschnitte als in der Schlagrichtungslinie gebildet betrachtet, wo mindestens 51% der kleinsten Richtungslinienunterschiede zwischen 60-90Ã fiel. Die Gesamttallänge der Täler im Bereich als 100% genommen, bewies sich eine Tallänge von 33% als in der Schlagrichtungslinie gebildet. Bei den auf Kalkkristalaschiefern und Kalkphyllit gebildeten Tälern (Bozsoki-völgy, Hosszú-völgy) ist die Schlagrichtungslinie grösser als bei den Graphitphyllit gebildeten Tälern (Hétszemû-völgy, Kurta-völgy, Sötét-völgy, Tátra-völgy). Es wurden nämlich 41,9% von Bozsoki-völgy, 40,4% von Hosszúvölgy, 33,5% von Hétszemû-völgy, 23,5% von Kurta-völgy, 15,3% von Sötét-völgy und 0% von Tátra-völgy in der Schlagrichtungslinie gebildet.