NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

LAJOS BALOGH:
LEBEN UND WERK DES CAROLUS CLUSIUS (1526–1609)
(In Gedenken an einen flämischen Wissenschaftler und dessen ungarische Freunde)

                                                                                   Weite Kreise der Fachwelt feierten 1926 den 400. Geburtstag des Niederländers Carl Clusius, eines der größten Naturwissenschaftler des 16. Jahrhunderts. Anlässlich seines 400. Todestages im letzten Jahr verfasste der Autor der Studie, ein anerkannter Botaniker, – gestützt auf ein umfangreiches Quellenmaterial – dieses detaillierte Lebenswerk. Ein bedeutender Lebensabschnitt verbindet Clusius mit dem Komitat Vas, wo am Hofe der Familie Batthyány im heutigen Güssing (heute Österreich) ein Gelehrtenkreis entstand. Mit seinem Namen und seinem hiesigen Wirken ist u.a. die erste mykologische Monographie der Welt verbunden, die Geburt des ersten Werkes zur Flora Pannoniens und der ethnobotanischen Mitteilungen.

 

 

 

 

JÓZSEF BOTLIK:
DER ZWEITE WESTUNGARISCHE AUFSTAND (Juli 1922)

           Der heute als Burgenland bezeichnete westungarische Landstreifen war mehr als tausend Jahre organischer Bestandteil Ungarns. Dem Friedensdiktat nach dem Ersten Weltkrieg zufolge wurde er jedoch – als Schadensersatz für den Verlust Südtirols – dem bis dahin mit Ungarn in einem Staatenverband existierenden Österreich zugeteilt, das ebenfalls Verlierer im Ersten Weltkrieg war. Gegen diese zutiefst ungerechte Entscheidung erhoben sich die Ungarn in einem erfolgreichen Freiheitskampf, dem westungarischen Aufstand im Herbst 1921, in dessen Ergebnis eine Volksabstimmung in Sopron und Umgebung ausgeschrieben wurde. In dieser Volksabstimmung entschieden sich die Bürger für Ungarn. Die Aufständischen waren mit dem Ergebnis unzufrieden und bereiteten 1922 einen erneuten Aufstand vor, den die ungarische Regierung angesichts der außenpolitischen Zwänge zu verhindern wusste. Es kam lediglich zu einem kleineren Zusammenstoß. Die Studie nimmt sich erstmals den historischen Ereignissen an und beschreibt deren Umstände und Details.

 

 

 

 

GERGŐ HAVADI:
TOURISMUS, UNTERHALTUNG UND GESELLSCHAFTLICHES
LEBEN IN SZOMBATHELY ZUR KADAR-ÄRA

           Die Lebenswelt und die Unterhaltungsmöglichkeiten Szombathelys zur Zeit des Sozialismus charakterisierte eine Zwiegestaltigkeit. Einerseits suchte die an der dörflichen Peripherie der Stadt lebende Bevölkerung nur gelegentlich aus offiziellen oder familiären Anlässen oder gar nicht die Vergnügungsplätze der Innenstadt auf. Andererseits verschmolz das sich in den 1970er Jahren entfaltende Nachtleben mit der Unterwelt, diesen Schein versuchten auch die Organe des Innenministeriums zu wahren. Tatsächlich konnten sich nur die in Nachtbars verkehrenden Verbrecher und die neue Unternehmerschicht diese teuren Plätze für ihre Unterhaltungszwecke nutzen. Der Mehrheit aber verblieb die eine quantitative Versorgung gewährleistende, sich nur langsam wandelnde Szene der Getränkeläden, Bistros, Kaffeehäuser und kleinen Gaststätten. Der Aufschwung kam dann mit der Entwicklung des Tourismus. Die vorgelegten Berichte der Staatssicherheit zeigen, dass das System durch das Beobachten bestimmter Gesellschaften Ungewissheit erzeugte, aber dennoch keine strengere Kontrolle über das informelle Leben der Stadt hatte.

 

 

 

 

IMRE TIBOLA:
ATTILA MOHAYS GLASMALEREIEN IN SZOMBATHELY

           Neben der Zerstörung vieler anderer Werte erlitt auch die Franziskanerkirche zur Heiligen Elisabeth während der Bombardierung Szombathelys im Jahre 1945 schweren Schaden: Durch den Luftdruck wurden sämtliche farbigen Glasfenster zur Gänze vernichtet. Die Wiederherstellung – auf gebührendem künstlerischem Niveau – ließ 35 Jahre auf sich warten. Diese Studie dokumentiert die Anfertigung der neuen Glasgemälde und beschreibt detailliert die abgebildeten Heiligen und Szenen.

 

 

 

 

LÁSZLÓ FÜLÖP:
MARGIT GERSEI, DIE GRÜNDERIN DER PROPSTEI VON PÁPOC

           In der Sakristei der römisch-katholischen Kirche der Gemeinde Páli wird ein kleinformatiges Porträt von Margit Gersei aufbewahrt. Das Bild wurde 1764 anlässlich des 400. Gründungstages der Propstei angefertigt. Neben geschichtlichen, familien- und kirchengeschichtlichen Teilen macht die Schrift mit wertvollen Reliquien bekannt und beantwortet die Frage danach, wer eigentlich die Wohltäterin Frau Margit war.

 

 

 

 

ZSUZSA SÁFRÁNY:
VASER SPIELUNGEN
(Von Hirten und ihrer Kunst)

           Zur Verselbständigung der Hirtenkunst kam es in der ersten Hälfte der 1800er Jahre. Unter den Hirten Transdanubiens verbreiteten sich auch die Spiegelungen zu dieser Zeit. In der Sammlung "Tierhaltung und Hirtenkunst" des Volkskundemuseums sind mehr als 200 Exemplare der Spiegelbilder zu finden. In der Studie werden davon drei aus dem Komitat Vas stammende Stücke fachkundig beschrieben.

 

 

 

 

PÉTER ISTVÁN NÉMETH:
BEKENNTNISSE AUS SCHRIFTEN VON WEÖRES

           Der Autor, selbst ein ausgezeichneter Dichter, vergleicht mit psychologischer Feinfühligkeit, fundiertem ästhetischem und literaturhistorischem Wissen die seelischen, geistigen und dichterischen Einstellungen von János Batsányi (1763–1845) und Sándor Weöres (1913–1989) aufgrund eines ihrer Liebesgedichte. Über die formale Gleichheit der beiden Gedichte (J. B.: Esdeklő panasz [Flehentliche Klage]; S. W.: Gyönge ágam [Meine zarte Knospe]) hinaus geht aus dem inspirierenden Essay hervor, welche sichtbaren und unsichtbaren Fäden die beiden dichterischen Welten verbinden.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

LAJOS BALOGH:
CAROLUS CLUSIUS (1526–1609) BIOGRAPHY AND WORK
(In the memory of the great Flemish scholar and his Hungarian friends)

                                                                                   The scientific world widely celebrated in the Netherlands in 1926 the 400th birth anniversary of the greatest naturalist of the 16th century. The author – himself an eminent botanist – wrote the detailed professional profile of the scientist, based on a huge source material, on the occasion of the 400th anniversary of his death. An important period of Clusius' life is bound to Vas County, where a circle of scientists was formed in the court of the Batthyány family at Németújvár (today: Güssing, Austria). The world's first mycological monograph, the first work on the Pannonian flora and the birth of the ethnobotanical publication can all be attributed to Clusius and his work in Hungary.

 

 

 

 

JÓZSEF BOTLIK:
THE SECOND INSURRECTION IN WESTERN HUNGARY
(July 1922)

           The area called today Burgenland was an integral part of Hungary for more than one thousand years. However, the peace treaty following the World War I – as a compensation for losing south Tyrol – gave it to Austria. Against this deeply unjust decision, the Hungarians fought a fight. This was the Western Hungarian Rebellion of 1921 autumn, as a result of which a referendum has been organized in Sopron and the neighbouring areas. On this referendum, the citizens decided in the favour of Hungary. The insurgents found insufficient the result achieved and organized a second insurrection that ultimately was prevented by the Hungarian Government owing to foreign policy reasons. There was only one minor battle. The study reveals and presents for the first time the circumstances and details of this historical event.

 

 

 

 

GERGŐ HAVADI:
TOURISM, ENTERTAINING AND SOCIAL LIFE IN
SZOMBATHELY IN THE KÁDÁR REGIME

           Szombathely's life and the entertainment opportunities in the period of the socialism was characterized by a dichotomy. On the one hand, the outskirts' population did not use. or used only on the occasion of an official or family event the downtown venues of entertainment. On the other hand the nightlife – blossoming since the seventies – was blended with the criminality and the organization of internal affairs tried to maintain this picture. Only the criminals retreating into the night bars and the new entrepreneurs could use these expensive places for the purposes of entertaining. The majority had to be contended with the slowly changing liquor stores, bistros, espressos and small restaurants that provided a mass-level catering. The development has been brought by the tourism. The presented state security reports indicate that the regime could maintain the mistrust by keeping under observation certain companies, however, it could not exert a more tight control over the informal life of the city.

 

 

 

 

IMRE TIBOLA:
ATTILA MOHAY'S COLOURED GLASS WINDOW PAINTINGS IN SZOMBATHELY

           During the 1945 bombing of Szombathely – besides the destruction of many other values – the Franciscan church of St. Elizabeth's suffered serious damages due to the blast and all the coloured glass windows were completely destroyed. The restoration – on a worthy artistic level – could be done thirty-five years later. This recollection study documents the creation of the new coloured glass windows, with detailed descriptions on the saints and scenes depicted.

 

 

 

 

LÁSZLÓ FÜLÖP:
MARGIT GERSEI, THE FOUNDER OF PÁPOC PROVOSTRY

           Margit Gersei's small-sized portrait is kept at the sacristy of the Roman Catholic church at Páli. The picture was made in 1764 on the 400th anniversary of the provostry's founding. Besides the historic, family and church history sections, the essay will acquaint us with this precious relic, and provides answer to the question: who was this generous landlady, Mrs. Margit.

 

 

 

 

ZSUZSA SÁFRÁNY:
SHEPHERD'S BOX IN VAS COUNTY
(Shepherds and their art)

           The autonomy of the shepherd art has been formed in the first half of the 1800s. Also, the shepherds' box became widespread among the Transdanubian shepherds. The Animal Husbandry and Shepherd Art collection of the Hungarian Ethnographic Museum includes more than 200 pieces of shepherd's boxes. The study provides a professional description of three Vas County specimens selected from the collection.

 

 

 

 

ISTVÁN PÉTER NÉMETH:
CONFESSIONS FROM THE WEÖRES BOOKLET

           The author (himself an excellent poet) compares with a good psychological sense, armed with a thorough knowledge of aesthetic and literary knowledge, János Batsányi (1763–1845) and Sándor Weöres (1913–1989), their spiritual, intellectual, poetic character based on a love poem. The two poems [János Batsányi: Esdeklő panasz (Pleading Complaint) ; W. S.: Gyönge ágam (Weak Twig)]. The essay reveals that beyond the format similarity what kind of visible and invisible threads are binding the two poetic worlds.

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

           Bakonyi Gergely (1984) egyetemi hallgató, Eötvös Loránd Tudományegyetem Bölcsészettudományi Kara, Budapest; Dr. Balogh Lajos (1960) botanikus muzeológus, tárvezető, Savaria Múzeum, Természettudományi Tár, Szombathely; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; dr. Botlik József (1949) történész, egyetemi docens, Pázmány Péter Katolikus Egyetem, Bölcsészettudományi Kara, Piliscsaba–Budapest; dr. Dénes József (1960) régész, ügyvezető igazgató, Csepreg; dr. Ferentzi Mónika szakgyógyszerész, gyógyszerésztörténész, Kőszeg–Szombathely; dr. Fülöp László (1944) nyelvész, főiskolai tanár, Kaposvári Egyetem; dr. Gál József (1938) művelődéstörténész, tanár, Szombathely; Havadi Gergő (1976) szociológus, ösztöndíjas doktori kutató, Freie Universität, Osteuropa-Institut, Berlin; Kováts Péter (1975) történész, tanár, Ikervár; Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai Gimnázium, Szombathely; Németh István Péter (1960) költő, könyvtáros, irodalomtörténész, Tapolca; Dr. Sáfrány Zsuzsa néprajzkutató, ny. főmuzeológus, Néprajzi Múzeum, Budapest; Salamon Nándor (1935) művészettörténész, Szombathely; Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, főiskolai tanár, NyME–SEK, Szombathely; Tibola Imre (1930) ny. r. k. lelkész, nagyprépost, Szombathely; Prof. dr. Vig Károly (1960) biológus, muzeológus, Savaria Múzeum, Szombathely