NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

KÁLMÁN SZÉLL
DER PETŐ-PROZESS

                                                                                   D ie Studie macht mit dem sog. "Pető"-Prozess, der zwischen 1939 und 1944 stattfand, und dessen Vorgeschichte bekannt. Der Begründer des Krankenhauses, Direktor und Chefarzt der Chirurgie Dr. Ernő Pető, der jüdischer Abstammung war, sich taufen ließ, in eine Gentry-Familie einheiratete und beachtliche Ämter im öffentlichen Leben bekleidete, wurde politisch angegriffen, weil er gegen Entgelt amerikanischen Medizinstudenten ein Praktikum gewährte. In diesem Zusammenhang kam es zu verschiedenen Komplikationen und es wurde angenommen, dass – den Amerikanern zuliebe – unnötigerweise Gebärmutterentfernungen bei ungarischen Müttern vorgenommen wurden. Pető und seine Mitarbeiter wurden der fahrlässigen Tötung bzw. in sechzehn Fällen der schweren fahrlässigen Körperverletzung beschuldigt. Die zahlreiche Zeugenaussagen und Expertengutachten enthaltende Anklageschrift von mehr als tausend Seiten ging vom königlichen Gerichtshof in Szombathely über den Gerichtshof zu Győr an die königliche Kurie. Der Prozess endete mit einem Freispruch. Über viel fachlich Interessantes hinaus belegt das eine paar Tage vor der deutschen Besetzung gefällte Urteil die juristische Umsichtigkeit und die Unabhängigkeit der ungarischen Gerichtsbarkeit.

 

 

 

 

MÁRTON BÉKÉS:
APPONYI UND SIGRAY

           Zwei der wichtigsten und tragenden Persönlichkeiten des Legitimismus sind eng mit dem Komitat Vas verbunden. Graf Albert Apponyi beeinflusste von den frühen 1920er Jahren bis zu seinem Tod im Jahre 1933 die ungarische Bewegung für die Habsburgmonarchie. Graf Sigray führte in dem Jahrzehnt zwischen 1934 und 1944 die Monarchisten an. Durch den Vergleich dieser beiden Persönlichkeiten will die Studie zeigen, dass der in der Welt der Politik als Denkmal behandelte Apponyi und der im Vergleich zu diesem flexibler handelnde Sigray aufgrund der Verschiedenartigkeit ihrer Habitus unterschiedlich auf die von ihnen geführten Bewegungen wirkten.

 

 

 

 

JÓZSEF NEMES:
DER ERSTE REKTOR IN DER SOPRONER ÄRA DER HOCHSCHULE
FÜR BERGBAU UND FORSTWIRTSCHAFT
[Über Sándor Jankó (1866–1923) – daten zur unterrichtsgeschichte]

           Die Studie macht mit Sándor Jankó, Lehrer an der Akademie für Bergbau und Forstwirtschaft von Selmecbánya (heute: Banská Štiavnica, Slowakei), der später nach seiner Übersiedelung wegen des Friedensdiktats von Trianon der erste amtierende Rektor der Soproner Hochschule für Bergbau und Forstwirtschaft wurde.            Der aus einer nicht vermögenden adligen Familie stammende Jankó begann in seinem Heimatort Vasvár die Schule zu besuchen. Im Alter von etwa zehn Jahren kam er in das Kelcz-Adelffy-Waisenhaus in Kőszeg. Dieser Umstand ermöglichte es dem Autor der Studie, die Lehr- und Erziehungsordnung der Einrichtung, die auch in der Erziehungsgeschichte des Komitats Vas eine wichtige Rolle spielte, vorzustellen. Durch den Lebensweg Sándor Jankós erfährt der Leser Interessantes auch über das Kőszeger katholische Gymnasium und die Selmecer Akademie. Informationen über die Arbeitsplätze und wichtigsten Publikationen Sándor Jankós, der ein ausgezeichneter Kenner der forstwirtschaftlichen technischen Wissenschaften war, werden dem Leser zu Ende der Studie mitgeteilt.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
DOKUMENTE AUS DEM NACHLASS VON GYULA GÉFIN

           Der ehemalige Rektor des Szombathelyer Seminars und Mitredakteur der Zeitschrift Vasi Szemle [Vaser Rundschau] Dompropst Dr. Gyula Géfin führte im Laufe seiner mehrere Jahrzehnte andauernden kirchlichen, wissenschaftlichen und Lehrtätigkeit einen ausgedehnten Briefwechsel. Auf seine Schriften reflektierten Literatur- und Kulturwissenschaftler sowie Zeitschriftenredakteure. Er wurde um Studien und Quellenschriften gebeten.            Neben den Aussagen zu öffentlichen Angelegenheiten befinden sich auch zahlreiche Dokumente aus dem Familien- und Freundeskreis im Nachlass, der vor geraumer Zeit in den Besitz des Szombathelyer Bischofsarchivs gelangte. Die wissenschaftliche Aufbereitung des Nachlasses ist eine unumgängliche Aufgabe. Im Rahmen dieser Studie werden 11 Handschriften publik gemacht.

 

 

 

 

JÓZSEF LŐKKÖS:
ICH WAR EIN SOWJETISCHER KRIEGSGEFANGENER...

           Der auch heute in Szombathely lebende Autor besuchte die Hochschule für Wirtschaft in Budapest, als ihn 1944 die Kriegswirren einholten. Zunächst arbeitete er in einem Arbeitslager in den Ostkarpaten, im Herbst desselben Jahres wurde er dann einberufen zu werden. Ihm wurde die Ausbildung eines Reserveoffiziers zuteil. Wegen des Vormarsches der sowjetischen Truppen wurde er nach Deutschland beordert. An der Ostseeküste geriet er in sowjetische Gefangenschaft. Die schweren Jahre seiner Gefangenschaft verbrachte er in Weißrussland. In letzten Jahren seiner Kriegsgefangenschaft arbeitete er in einem Kohlebergwerk am Donjec. Im Herbst 1948 kehrte er in seine Heimat zurück. Die lesbare und hohen Dokumentationswert besitzende Schrift über das grausame Schicksal von Kriegsgefangenen ist eine Rückerinnerung an die Ereignisse nach 65 Jahren.

 

 

 

 

LÁSZLÓ BOKOR:
GESCHICHTLICHER ABRISS UND CHARAKTERISIERUNG
DES UNGARISCH-SLOWENISCHEN GRENZABSCHNITTS
UNTER VERWENDUNG DES MARTINEZ-MODELLS

           In der Studie werden jene analysierenden Forscher hervorgehoben, nach denen die Durchlässigkeit der Grenze eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben der gegebenen Grenzregion innehat. Die Studie basiert auf der Grenzmodell-Theorie von Martinez: In Abhängigkeit von einem strengen/fehlenden Grenzschluss kann man von einer sich entfremdenden, einer nebeneinander existierenden oder einer kooperierenden und gleichrangigen Grenzregion sprechen. Der letztgenannte Zustand entwickelte sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts, als die Öffnung der Grenzen zu einer wirklichen Zusammenarbeit der beiden Länder führte.

 

 

 

 

SÁNDOR HORVÁTH:
AUFSCHRIFTEN, DATIERUNGEN IN DER VOLKSKULTUR
VON VAS II AUFSCHRIFTEN AUF VASER KERAMIKEN
(Vaser Volkskunstsammlung 16)

           Bei der Untersuchung der Beschriftung der Vaser Keramiken (Jahr, Name, Text) gelangte der Verfasser der Studie zu der Ansicht, dass diese Praktik nicht eindeutig aus der herrschaftlich-bürgerlichen Mode hervorgegangen ist. Weitaus mehr ist die Beschriftung eher an die Beherrschung des Lesens und Schreibens geknüpft, wobei die Produzenten waren mindestens zu einem gleichen Anteil daran beteiligt wie die Auftraggeber.            Die Untersuchung des folkloristischen Keramikmaterials – vor allem der Zunftkrüge – förderte ebenfalls zutage, dass je älter der Gegenstand ist, umso aufschlussreicher und konkreter sind die auf den Erzeuger und Auftraggeber hinweisenden Aufschriften. Die Studie präsentiert außerdem interessante Daten zu den Haban-Keramiken und zu Kirmes-Andenken, es kommen aber auch lustige Anti-Aufschriften vor.

 

 

 

 

TAMÁS SZÉLL:
PRAETERMISSIO VOCIS "l" ODER DAS STUMME "l" IN DER VASER MUNDART

           Der gegenwärtig in New York lebende, aus Szombathely stammende Professor der Chemie äußert sich regelmäßig zu kulturellen Themen seines Heimatlandes. Im Rahmen dieser Studie bereichert er – überwiegend auf Erinnerungen gestützt – ein Charakteristikum der Vaser Mundart, und zwar die Erscheinung um das stumme "l", um reiche Daten. Der Beitrag endet mit der fachlichen Meinung des Szombathelyer Sprachwissenschaftlers und Dialektforschers Hochschulprofessor Zoltán Molnár, die wichtige Ergänzungen enthält.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

KÁLMÁN SZÉLL:
THE PETŐ TRIAL

                                                                                   Describes the "Pető Trial" that took place between 1939 and 1944, together with its precedents. The hospital founder was of Jewish origin but he was baptised and married a woman from a gentry family and held important public offices. Dr. Pető, the director, surgeon, and head physician was politically undermined for providing exercising opportunity to American medical students for money. In connection with this, some complications arose, and it was assumed that for the sake of Americans, the wombs of Hungarian mothers were unnecessarily removed. Pető and his colleagues were charged with negligent homicides and sixteen counts of negligent mayhem. The trial with numerous witnesses and expert opinions, of more than a thousand pages went to the Royal Court in Szombathely, the judging panel of Győr and finally, the Royal Court, and ended with discharge. The trial, beyond its many interesting facets, and closed a few days before the German occupation of Hungary, proves the fair care and independence of the Hungarian justice.

 

 

 

 

MÁRTON BÉKÉS:
APPONYI AND SIGRAY

           The two most important leaders of legitimism were strongly tied to Vas County. Count Albert Apponyi was influencing the Hungarian Habsburg movement from the early 1920's till his death in 1933, while Count Antal Sigray led the monarchists between 1934 and 1944. The study comparing the personalities of these two men hopefully will highlight that Apponyi, a prominent, strict politician and Sigray, being a more flexibly acting person, exerted different effects to the movement led by them.

 

 

 

 

JÓZSEF NEMES:
THE FIRST RECTOR OF THE COLLEGE FOR MINING AND
FORESTRY IN ITS SOPRON PERIOD
[Jankó Sándorról (1866–1923) – education history contributions]

           Sándor Jankó is described in this study, the professor of the Selmecbánya (now Banská Štiavnica, Slovakia), Mining and Forestry Academy, who later, due to the Trianon peace pact, after the relocation of the Sopron College of Mining and Forestry, became the first rector.            Jankó's family was noble but not wealthy. He started the school at Vasvár, then got to the Kelcz Adelffy-orphanage at Kőszeg when he was about ten years old. This fact provides the opportunity to author of the study to present the educational and teaching role of this institution playing such an important role in the educational history of Vas County. Following the career of Sándor Jankó, we can learn interesting facts about the Kőszeg Catholic High school and the Academy at Selmec. Sándor Jankó became a prominent pursuer of the forestry engineering science. The final part of the study provides information about Sándor Jankó's workplaces and main publications.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
DOCUMENTS FROM THE BEQUEST OF GYULA GÉFIN

           Dr. Gyula Géfin, provost, a former seminary rector in Szombathely, the co-editor of the Vasi Szemle journal, carried out extensive correspondence during several decades of religious, professorial and scientific work. His writings were answered by literary historians, art historians, journal editors, asking essays and source publications.            Apart from the messages addressing the social life, a number of documents concerning the family and friends survived in his bequest, recently transferred to the Episcopal Archives in Szombathely. The scientific processing of them is an unavoidable task. From these manuscripts we publish 11.

 

 

 

 

JÓZSEF LŐKKÖS:I WAS A SOVIET PRISONER OF WAR...

           The author, still living in Szombathely, was a student of economics in Budapest, when – in 1944 – was caught up in the war. First he worked in a labour camp in the Eastern Carpathians, then, in the autumn he was enrolled. He was trained as reserve officer and then deployed to Germany due to the advance of Soviet troops. He fell into Soviet captivity near the Baltic Sea. He spent the hard years of his captivity in Belarus, then the last period in a coal mine along the Seversky Donets. He got back home in the autumn of 1948. The fully documented description of the cruel fate of prisoners of war was born 65 years later.

 

 

 

 

LÁSZLÓ BOKOR:
HISTORICAL OVERVIEW OF THE HUNGARIAN-SLOVENIAN
BORDER SECTION AND ITS CHARACTERISATION USING THE MARTINEZ MODEL

           The author mentions researchers according to which the permeability of the border plays an important role in the social life and economy of the given border region. In his study, he applies the border theory of Martinez: according to the strictness of the border impermeability we can talk about alienated, co-existing and co-operating, coequal border regions. This latter state has been formed by the beginning of the 21st century when the openness of the borders created the conditions for a real co-operation between the two countries.

 

 

 

 

SÁNDOR HORVÁTH:
INSCRIPTIONS, DATINGS IN THE FOLK CULTURE OF
VAS COUNTY – II POTTERY INSCRIPTIONS FROM VAS
(Ethnographic Collection of Vas County 16.)

           Researching the pottery inscriptions (year, name, text), the author arrives to the recognition that this practice did not come clearly from genteel and civilian fashion. The inscriptions are much more linked to literacy, and the maker had at least as great role as the customer.            Examining the ethnographic pottery material – especially the guild pitchers – indicates that the later the object, the more talkative, more specific, and more referring to the customer the inscription. In the study we can also found interesting data on the Haban pottery, memories of religious holidays and fairs, but sometimes there are humorous antiinscriptions as well.

 

 

 

 

TAMÁS SZÉLL:
PRAETERMISSIO VOCIS "l" or SILENT "l" IN THE VAS COUNTY DIALECT

           The Szombathely-born chemist professor, currently living in New York, systematically comments the cultural themes of his birthplace. This time – mostly relying on his memories – he provides rich contributions to the one of the characteristics of the Vas County dialect, the phenomenon of silent "l". At the end of his article, Zoltán Molnár, a linguist dialect researcher, college professor of Szombathely provides a professional opinion with important supplementations.

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

           Békés Márton (1983) történész-politológus, műsorszerkesztő, Hír Televízió, Budapest; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; Bokor László (1981), geográfus, doktorandusz, Pécsi Tudományegyetem, Pécs – Sorokpolány; Dr. Gál József (1938) művelődéstörténész, tanár, Szombathely; Dr. Horváth Sándor (1959) néprajzkutató, muzeológus, Savaria Múzeum, Szombathely; Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai Gimnázium, Szombathely; Lőkkös József (1923) nyugdíjas tsz-főkönyvelő, Szombathely; Dr. Molnár Zoltán (1947) nyelvész, tszv. főiskolai tanár, Nyugat-magyarországi Egyetem – Savaria Egyetemi Központ (NymE–SEK), Szombathely; Dr. Nemes József (1959) tudománytörténész, főiskolai docens, NymE–SEK, Szombathely; Németh Sándor (1979) földrajzkutató, tanár, Bük – Szombathely; Prof. Dr. Széll Kálmán (1926) ny. főorvos, tanár, író, Szombathely; Prof. Dr. Széll Tamás (1926) kémikus, New York (USA); Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, főiskolai tanár, NymE–SEK, Szombathely; Dr. Wilheim András (1949) zenetörténész, tanár, Liszt Ferenc Zeneművészeti Egyetem, Budapest