NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

VILMOS VOIGT:
PÉTER JÓZSAS WEG ZUR SEMIOTIK

Der Professor für Folkloristik sucht in seiner Studie eine Antwort darauf, woher und wie Péter Józsa zu welcher Semiotik gelangte. Seine Untersuchung stützte sich nicht auf die im Druck erschienenen Teile des Lebenswerkes von Józsa, sondern auf bis heute nur einem kleinen Kreis zugängliche Schriften und Vorlesungen bzw. auf eine in einer Schachtel aufbewahrten Schriftensammlung.

Im Laufe der sorgfältigen Forschungen ergab sich auch im Zusammenhang mit den Schriften, die sich nicht mit semiotischen Themen beschäftigten, eine neue Frage: Gab es zwei Péter Józsa, einen, der sich mit empirischer Kunstsoziologie beschäftigte, und einen Semiotiker? Die Antwort lautet: noch mehr, z.B. einen Religionstypologen, einen Ästheten und einen Geisteswissenschaftler. Je genauer sein Lebenswerk erschlossen werden wird, umso offensichtlicher wird die "polygonale" Situation.

 

 

 

 

PÉTER MARKÓ:
ZU METAPHERN, DIE ZUR INTERPRETATION DER HEUTIGEN GESELLSCHAFT BEITRAGEN

In seinen bildungssoziologischen Forschungen legte Péter Józsa besonderen Wert auf die Vielschichtigkeit der Interpretation von Kunstwerken. Der zeitgenössische deutsche Philosoph Peter Sloterdijk charakterisiert unter Zuhilfenahme der Ilias den Sinn europäischer Gesellschaftsentwicklungen. Seiner Ansicht nach liegt der Schlüssel in der Zorn-Metapher. Er stellt fest, dass die Ziele politischer Unternehmungen der Neuzeit darin bestehen, sie in die Menge politischer Formen der zuerst von Platon beschriebenen thymotischen Energien zu kleiden, was als katastrophale Fehleinschätzung anzusehen sei.

In der heutigen bankenfeindlich eingestellten Welt sollte eingesehen werden, dass Banken und Parteien weitaus mehr Gemeinsamkeiten aufweisen, als man im Allgemeinen anzunehmen geneigt ist. Aus den gleichen Überlegungen heraus, nach denen Bankhäuser als Kapital-akkumulierende Plätze definiert werden, könnte man Parteien als Sammelplätze für das Zornkapital bestimmen.

 

 

 

 

"DER INTELLEKTUELLE IST EHER IM ENTSTEHEN, ALS DASS ES IHN GIBT"
(Das zweite Gespräch – Balázs Fűzfa spricht mit dem Sprachwissenschaftler, Schriftsteller und Dichter Professor János Pusztay, dem Träger des Prima Primissima-Preises)

Eine der eminentesten Persönlichkeiten des geistigen Lebens von Szombathely ist Professor János Pusztay, einer der wenigen für die Gemeinschaft völlig aufgehenden Akademiker, der sowohl landesweit wie auch international anerkannte Sprachwissenschaftler des Finnougrischen. Mit seinem Namen sind Gründung und Betreiben professioneller und ziviler Einrichtungen, das Verfassen bedeutender Bücher und Studien sowie zahlreiche unvergessliche öffentliche Auftritte verbunden. Sein einstiger Student und heutiger Universitätsdozent für ungarische Literatur in Szombathely, Balázs Fűzfa, führte mit ihm ein ein ganzes Buch füllendes Interview über sein Leben, von dem zwei Teile in unserer Zeitschrift veröffentlicht werden.

 

 

 

 

JÓZSEF DÉNES:
BÜKS GESCHICHTE BIS ZUR NIEDERLAGE VON MOHÁCS

Der Autor beschreibt in seiner Studie die Geschichte der heutigen Bäderstadt Bük von ihren frühesten Anfängen, d.h. mit dem Paläolithikum beginnend. Dabei stützt er sich in erster Linie auf die Ergebnisse archäologischer Forschungen und radiocarbonischer Untersuchungen sowie auf die bisher erschienene Fachliteratur. Die Kenntnisse über die mit dichtem Gras bewachsene Kleinregion entlang der Répce erweitern sich ab der Römerzeit und dann besonders mit dem Beginn der Staatsgründung der Magyaren beständig. Außerordentlich umfangreich ist das Material über den einstigen Herausbildungsprozess der sich auch heute noch aus drei Teilen zusammenfügenden Siedlung, über die Epochen, in denen die Pfarre gegründet und an der Burg gebaut wurde bzw. sich die Kirchenorganisation herausbildete. Die Untersuchungsmethoden erstrecken sich ebenfalls auf die Analyse von Personen- und Nationalitätennamen sowie von geographischen Namen, aber auch die Nutzung der nicht kanonisierten Ergebnisse der ungarischen Sprachgeschichte bleibt nicht aus.

 

 

 

 

JÓZSEF BOTLIK:
DAS SCHICKSAL DES UNGARNTUMS DER WART
(Die Jahrzehnte des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels, 1945–1989), Teil 1

Die dritte Epoche als Minderheit begann für die Magyaren der Wart im Frühjahr 1945 mit der sowjetischen Besetzung. Die sog. 'Russenzeit' währte ein Jahrzehnt und nach der Zeit der Rückentwicklung wandelte sich im Burgenland die bis dahin geltende gesellschaftliche und wirtschaftliche Struktur. Das bezog sich selbstverständlich auch auf die von Ungarn bewohnten Gemeinden. Die traditionelle bäuerliche Wirtschaft löste sich auf und aufgrund fehlender Arbeitsmöglichkeiten, sahen sich etliche hundert ungarische Bürger gezwungen zu pendeln und vor allem in den Industriebetrieben von Wien und Graz zu arbeiten. Die Auflösung der Großfamilie führt zudem dazu, dass die Großeltern nicht mehr die ungarische Muttersprache an ihre Enkelkinder weitergeben konnten. Immer mehr Eltern schickten ihre Kinder in deutsche Schulen, darauf hoffend, ihnen damit ein besseres Fortkommen im Leben zu sichern. Im Laufe der raschen Urbanisierung, ab dem Ende der 1950er Jahre, zogen vor allem nach Oberwart und Oberpullendorf massenhaft Bürger deutscher Muttersprache, was bis heute die kontinuierliche Einengung der ungarischen Bevölkerung bedeutet.

 

 

 

 

ISTVÁN SÜMEGI:
"...UND DENNOCH ..."
(Für Mihály Vajda – statt eines Nachwortes)

Die Schrift ist das Schlusskapitel des Buches, das der Autor über Mihály Vajda verfasste. Vajda beschäftigte sich mit der Judenproblematik, auf diesen sehr persönlich gehaltenen Essay reagiert der Autor gleichermaßen persönlich. Dieses Persönliche ist nicht einfach die formale Angleichung an die kritisch gewürdigten Schriften, sondern auch Ausgangspunkt und Basis der phänomenologischen Analyse. Es ist denkbar, dass diese zweifache Identität (Jude und Ungar) über eine lange Zeit in Mitteleuropa nur ausnahmsweise vorstellbar und umsetzbar war. Aber für die in den 1960er Jahren Geborenen ist das schon nicht mehr unmöglich und ein real existierender Standpunkt – lautet eine These des Autors, die er anhand eigener Erfahrungen versucht auszuführen und zu illustrieren. Dabei sei das der einzige Zugriff auf die gesellschaftlich-psychologischen Bürden, um nicht in eine unzumutbare Konklusion gedrängt zu werden – so die zweite These.

 

 

 

 

LÁSZLÓ SÜTHEŐ:
DIE GESCHICHTE DER BRETTSPIELE I.

Unter den Gesellschaftspielen stellen die Brettspiele eine gut abgrenzbare Gruppe dar. In der Regel werden sie zu zweit gespielt, in den meisten Fällen werden keine Würfel benutzt oder andere, Glück verheißende Mittel. Meist entscheiden die logischen, taktischen und strategischen Fähigkeiten der Spieler darüber, wer den Sieg erringt. Die bekanntesten Brettspiele sind Schach, Mühle und Dame. Im Mittelalter waren weltweit – so auch in Europa – noch mehr als ein Dutzend solcher Spiele bekannt. Die Geschichte dieser bereits ausgestorbenen Spiele präsentiert die unregelmäßig erscheinende Artikelserie. In der vorliegenden Studie geht es um Spiele des Typs "Mancala".

 

 

 

 

GÁBOR KUGLICS:
LEBEN EINES ENTDECKER-GEOGRAPHEN UND DESSEN GEDENKEN
[Gyula Prinz (1882–1973)]

Der Lokalhistoriker und Autor dieser Studie fasst das Leben des in Püspökmolnári geborenen Geographen zusammen, stellt seine wissenschaftliche Laufbahn und die ihm nach seinem Tode zuteil gewordenen Ehrungen vor. Unter den reichhaltigen Daten finden sich auch solche, die belegen, dass er in seinen frühen Schuljahren durchaus litt: Er fiel in verschiedenen Gegenständen – so auch in Erdkunde (!) – durch, aber 18jährig gewann er den ersten Platz bei einer Ausschreibung zu einem geographischen Thema. Mit einem Empfehlungsschreiben konnte er seine Studien im Ausland fortsetzen.

Oft beteiligte er sich an erfolgreichen Entdeckungsreisen. Als Pädagoge brach er mit der zu seiner Zeit noch als verpflichtend geltenden enzyklopädisch-deskriptiven Betrachtung der Geographie und erzog seine Schüler im Sinne einer pragmatisch orientierten Weltanschauung.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

VILMOS VOIGT:
PÉTER JÓZSA'S WAY TO SEMIOTICS

TThe professor of folklore, in this present study seeks the answer to the question: where from, how and which kind of semiotics was that Péter Józsa arrived to? He did not use the already published part-biography but works and lectures available to a few as well as a document collection safeguarded in a box.

The research, also detailing non-semiotic works, formulates a new question: was there two Péter Józsas? An empirical art sociologist and a semiotic scholar? The answer is: even more. For example, there was a Péter Józsa who was religion typologist, an aesthetician and a sociologist as well. The better we know his life-work, the more clear it becomes this "poligonal" situation.

 

 

 

 

PÉTER MARKÓ:
SOME METAPHORS CONTRIBUTING TO THE INTERPRETATION OF THE TODAY'S SOCIETY

Péter Józsa, in his cultural sociological researches placed a special emphasis on the multilayered nature of the artefacts' meaning. His contemporary philosopher, Peter Sloterdijk describes the meaning of the European society development with the help of the Iliad. According to him, the metaphor of the anger is the key. He states that the objective of the modern political experiments (which consisted of providing a political form to the thymotic energies first described by Plato) should be declared a catastrophic mistake.

In today's anti-bank world we need to realize that the banks and parties show more common features than it is generally believed. As the man defines the banks as capital collecting places, along this approach the parties may be defined as anger capital collecting places.

 

 

 

 

"THE INTELLIGENTSIA – RATHER A 'WILL BE' THAN AN 'IT IS'"
(A talk with János Pusztay, a "Prima Primissa" prize-holder and writer, by Balázs Fűzfa – Second Talk)

Prof. Dr. Prof. Dr. János Pusztay, is one of the most prominent figures of Szombathely's intellectual life, a rare example of the intelligentsia living for the society and at the same time, an internationall recognised Finno-Ugric language scholar. He is known for establishment and operation of "professional" and "non-governmental" institutions, as author of significant books and studies andmany memorable public appearances. Balázs Fűzfa, his former student, now teaching Hungarian literature at the Szombathely university, compiled a book-sized interview with János Pusztay. Two parts of this are published in our periodical.

 

 

 

 

JÓZSEF DÉNES:
HISTORY OF BÜK UP TO THE MOHÁCS BATTLE

The author describes the earliest details of Bük's history from the prehistoric times, based on the archaeologic researches and radiocarbon analyses, as well as the literature. The amount of data increases from the Roman Age and the after the establishment of the Hungarian state. We have many interesting data about the process through which the settlement was establishment, the organisation of the parish, castle building and the process of orgainising the church. The methods of the study also include the analysis of personal names, clan names, and geographic names as well as the use of noncanonised results in the Hungarian linguistic history.

 

 

 

 

JÓZSEF BOTLIK:
THE FATE OF THE ŐRVIDÉK'S HUNGARIANS
(The Decades of the social-economical changes, 1945–1989), Part 1.

The minority existence of the Hungarians of Őrvidék began in the spring of 1945, with the Soviet occupation. After one decade of 'Russenzeit', bringing decay, Burgenland's social-economical structure was changed. Similarly, in the settlements populated by Hungarians. The traditional farming was discontinued therefore hundreds of Hungarians were forced to commute, mainly to the industrial plants of Vienna and Graz. Together with the cessation of the large-family lifestyle, the grandparents couldn't pass over the Hungarian language to their grandchildren. The parents increasingly preferred the German schools over the Hungarian ones, for a presumed success in the later life of the children. Owing to the swift urbanisation, starting with the 1950s, a large number of Germanspeaking population moved in to Oberwart and Oberpullendorf, resulting in the continuous narowing of the ethnic space, which is still in progress.

 

 

 

 

ISTVÁN SÜMEGI:
"...AND STILL..."
(In Lieu of an Epilogue – to Mihály Vajda)

This work is the final chapter of the author's book on Mihály Vajda. It is a reaction to Vajda's essays written about the Jews, in a similarly personal register. The aim of this personal tone is not only the adaptation to the form but also a starting point and basis for a phenomenological analysis. It could be that the double identity (Jew and Hungarian) was livable and acceptable as an exception in central Europe, but for those born in the sixties, this is not impossible anymore, it is an extant standpoint. This is one of the theses of the author, that he tries to illustrate and prop up with his personal experiences. And this is the sole relationship toward this sociological-psychological burden that does not bring us to unacceptable conclusions – the other thesis says.

 

 

 

 

LÁSZLÓ SÜTHEŐ:
THE HISTORY OF TABLETOP GAMES – 1

The tabletop games form a well-defined group of the games. These games are generally played by two, without the use of dices or other tools that involve luck. Mostly the players' logic, their tactical, strategical abilities decide who wins. The most popular tabletop games are the chess, merils and draughts. In the Middle Ages several dozen of such games were known worldwide, in Europe as well. This series presents the history of these mostly extinct games. This time the "mankala" games are discussed.

 

 

 

 

GÁBOR KUGLICS:
LIFE AND REMEMBRANCES OF AN EXPLORER GEOGRAPHER
[Gyula Prinz (1882–1973)]

The author, a local historian, summarizes the life of the geographer born in Püspökmolnári, presenting his scientific work and his esteem following his death. The various data show that he had difficulties in his early school years: he was forced to repeat year in several subjects, even in geography (!), but by age of 18 he won the first prize in a competition in geography. Owing to the recommendations, he had the opportunity to study abroad.

He participated in countless expeditions. As a teacher, he did not follow the approach of encyclopaedic descriptive geography (being considered compulsory at that time) and educated his student in the spirit of cause-effect.

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

           Prof. Dr. Andrásfalvy Bertalan (1931) néprajzkutató, ny. egyetemi tanár, Hosszúhetény; Prof. Dr. Balázs Géza (1959) nyelvész, tszv. egyetemi tanár, ELTE Bölcsészettudományi Kara (BtK) – Nyugat-magyarországi Egyetem, Savaria Egyetemi Központ (NymE – SEK), Budapest – Szombathely; Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; Dr. Botlik József (1949) történész, ny. egyetemi docens, Budapest; Dr. Dénes József (1960) régész, üv. igazgató, Atreus Bt., Csepreg; Dr. Fűzfa Balázs (1958) irodalomtörténész, egyetemi docens, NymE – SEK, Szombathely; Dr. Gál József (1938) helytörténész, tanár, Szombathely; Dr. Gyurácz Ferenc (1955) a Vasi Szemle főszerkesztője, Szombathely – Vasszilvágy; Inzsöl Richárd (1978) római katolikus pap, Székesegyházi Főplébánia, Szombathely; Kérgesné Gerhát Krisztina (1966) tanár, igazgatóhelyettes, szerkesztőségi munkatárs, Művészeti Szakközépiskola és Vasi Szemle szerkesztősége, Szombathely – Acsád; Kuglics Gábor (1976) történész, helytörténeti kutató, Püspökmolnári; Markó Péter (1953) szociológus, művelődésszervező, a Vas Megyei Közgyűlés volt elnöke, Sárvár; Dr. Pomogáts Béla (1934) irodalomtörténész, kritikus, tanár, Budapest; Prof. Dr. Pusztay János (1948) egyetemi tanár (Nyitrai Egyetem), professor emeritus (NyME – SEK, Szombathely), Horvátzsidány; Soós Viktor Attila (1979) történész-levéltáros, Szigetszentmiklós; Dr. Sümegi István (1966) filozófus, egyetemi docens, NymE – SEK, Szombathely; Sütheő László (1967) okl. vízépítőmérnök (Észak-dunántúli Vízügyi Igazgatóság), játékkészítő, Győr; Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, tanár, Károli Gáspár Református Egyetem, Budapest – Szombathely; Prof. Dr. Voigt Vilmos (1940) néprajzkutató, folklorista, professor emeritus, ELTE BtK, Budapest