NÉMET NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

 

LÁSZLÓ GÖNCZ:
WÄCHTER MENSCHLICHER UND NATIONALER WERTE
(Vater und Tochter – Judit Pávels Erinnerungen an ihren Vater und an ein 20. Jahrhundert voller Schicksalswenden)

Der hervorragende slowenisch-ungarische Historiker, Schriftsteller und Politiker führte 2007 ein Gespräch mit Judit Pável S. (1925–), der Tochter von Ágoston Pável (1886–1946), als der bis heute treuen Wächterin und Vermittlerin des Vermächtnisses und Geistes ihres Vaters. Aus der auf dem Gespräch basierenden Schrift erfährt das Leserpublikum zahlreiche Details über das Leben und Denken sowie die geradlinige humane Einstellung des vielseitigen Szombathelyer Wissenschaftlers wendischer (slowenischer) Abstammung und einstigen legendären Hauptredakteurs der Vasi Szemle [Vaser Rundschau]. Zugleich hat die Schrift zwei „Haupthelden“: den Vater und seine Tochter. Der Autor zeichnet ein interessantes und einnehmendes Bild auch vom Leben und Habitus Judit Pávels.

 

 

 

 

ISTVÁN LUKÁCS:
GEDÄCHTNISORTE IN DEN SLOWENISCHEN NARRATIVEN ÜBER KÖNIG MATTHIAS

In seiner ungarischsprachigen Kleinmonographie (2001) gab der Autor als Erster ein umfassendes Bild des populären Matthias-Phänomens in der slowenischen Volkstradition und Belletristik. Die vorliegende Arbeit dient mit neuen Interpretationen einiger Matthias-Texte. Die postmodernen Forschungsrichtungen haben in mehrfacher Hinsicht die traditionelle Geschichtswissenschaft angegriffen und die früher von der Wissenschaft gemiedenen, ohne Quellenwert ausgestatteten narrativen Texte aufgewertet. Das Slowenentum hielt die von König Matthias handelnden Texte seit Jahrhunderten schon immer der Erinnerung für würdig. Es ist gelungen, ihnen ihren Platz in der chronologisch geordneten Reihe der Ereignisse zu schaffen. So spielen sie als Gedächtnisorte eine bedeutende Rolle bei der Festigung des kollektiven und kulturellen Gedächtnisses der Slowenen.

 

 

 

 

MÁRIA BAJZEK LUKÁCS:
ROLLE DER VEND NYELVTAN [WENDISCHEN GRAMMATIK] VON ÁGOSTON PÁVEL FÜR DIE ENTWICKLUNG DER LITERATURSPRACHE DER SLOWENEN IM MURGEBIET

Ziel der Studie ist es, die Wendische Grammatik von Pável Ágoston, die sprachliche Situation im Murgebiet sowie den historischen und soziolinguistischen Hintergrund der Entstehung der Grammatik darzustellen. 1771, seit der Übersetzung des Neuen Testaments von István Küzmics, setzt die slowenische Linguistik als den Beginn der Literatursprache des Murgebiets an und hält den Übersetzer der Bibel für den Kodifikator der Literatursprache. Bis zum Erscheinen der Grammatik von Pável wurden bereits zahlreiche Werke in dieser Sprache veröffentlicht, eine Grammatik der Literatursprache jedoch wurde erst 1942 fertiggestellt, obwohl eine Standardisierung der Sprache, um diese zu festigen, weitaus früher notwendig gewesen wäre. Die Studie präsentiert anhand von Pávels Arbeiten, archivarischen Recherchen und zum Thema verfassten Aufsätzen die Geschichte der Sprache des Murgebiets, die Umstände der Entstehung der Grammatik, deren Inhalt, Muster und Schicksal bis zu ihrer Veröffentlichung im Jahre 2013.

 

 

 

 

IMRE GRÁFIK:
PHOTOGRAPHIERT VON ÁGOSTON PÁVEL

In der zum Pável-Jubiläum entstandenen Schrift untermauert und präzisiert der Autor die bisherigen Kenntnisse darüber, dass Ágoston Pável bereits vor 1928 – zu Beginn seiner Arbeit als Volkskundler – Photographien zu dokumentarischen Zwecken anfertigte. Einen Teil davon publizierte er 1927 zuerst in ungarischsprachigen und 1931 in slowenischsprachigen Fachperiodika bzw. schenkte diese dem Budapester Volkskundemuseum. Andererseits wird die im Zweiten Weltkrieg geschmälerte Fotokollektion von Ágoston Pável um die hier besprochenen sechs Bilder, von denen zwei Aufnahmen erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, bereichert.

 

 

 

 

MÁRTA P. TOLDI:
DAS LESERPUBLIKUM IM REALEN UND VIRTUELLEN RAUM
(Die Lebenswelt der dániel-Berzsenyi-Bibliothek in der „digitalen Renaissance“)

Zu Ende des 20. und Beginn des 21. Jahrhunderts vollzogen sich im technologischen Umfeld der Bibliotheken bedeutende Veränderungen. Die Informations- und Kommunikationsrevolution brachte den Bibliotheken Instrumentarien, die ermöglichten, dass verschiedene Dienstleistungen außerhalb des Gebäudes und unabhängig von deren Öffnungszeiten über den elektronischen Zugriff angeboten werden konnten. In der Mitte des zweiten Jahrzehnts unseres Jahrhunderts zeigen sich deutlich die Tatsachen des Paradigmenwechsels, die nachweislich im Gebrauch der heutigen Bibliothek gegenwärtig sind. Auf den Spuren dieser Erscheinungen wandelt die Autorin, die hiermit früher publizierte Analysen fortsetzt: In der vorliegenden Studie widmet sie sich den Prozessen des letzten Vierteljahrhunderts.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
DIE ERSTEN JAHRE DER FREUNDSCHAFT ZWISCHEN ÁGOSTON PÁVEL UND SÁNDOR WEÖRES
(Textologisches zu einer selbstlosen Freundschaft)

Als Realschüler der 6. Klasse kam Sándor Weöres als sog. Kostschüler zur Familie von Ágoston Pável. Er hatte damit nicht nur eine ihn aufnehmende Familie gefunden, sondern auch eine unvergängliche Freundschaft. Dankbar erinnerte er sich der Geduld des Hausherrn, seiner Hilfsbereitschaft und der mit ihm geführten Gespräche. Nachdem er 1929 Szombathely verlassen hatte, unterrichtete er „seinen Onkel Guszti“ in Briefen von seinen Freuden und Sorgen sowie dichterischen Plänen. 1933 verfasste er ein Gutachten zum ersten Gedichtband seines Freundes. Gestützt auf Originalquellen werden in der Studie die ersten Jahre dieses bedeutungsvollen geistigen Bandes vorgestellt.

 

 

 

 

ZOLTÁN NAGY:
HANDWERKER IN DER EINSAMKEIT DER DÖRFER
(Zünfte und Handwerksmeister in den Dörfern der Gutsherrschaften von Szentgotthárd, Csákány und Körmend im 17.–19. Jahrhundert) 4., letzter Teil

Mit der vorliegenden Studie schließt der Volkskundler und hervorragende Erforscher des Kleinhandwerks eine notwendige und einzigartige Arbeit ab. In diesem Beitrag behandelt er drei Handwerke. Im Fall der Weber kann er von der Expansion eines prestigereichen Industriezweiges, seines Niedergangs bis hin zur völligen Auflösung berichten. Im Gegensatz dazu können die Tischler im Zeitalter des Wandels der Wohnkultur kontinuierlich einen Aufschwung verzeichnen, indem die von den Zimmerleuten gefertigten Möbel immer mehr durch die Produkte der Tischler abgelöst werden. Zum Schluss widmet er sich dem Aufkommen und beständigen Raumgewinn der Zimmerleute, Maurer, Ziegelbrenner und Dachdecker und charakterisiert damit die Ära der die Holzbauweise ersetzenden Ziegelhäuser.

 

 

 

 

MÁRIA M. KOZÁR:
GEDENKTAFEL AM HAUS VON ÁGOSTON PÁVEL
(Die zweitägigen Gedenkfeierlichkeiten vor 60 Jahren im Spiegel der ungarischen und slowenischen Presse)

Anlässlich des 10. Jahrestages des Todes von Pável wurden am 10. und 11. März 1956 Pável-Tage in Felsőszölnök und Szombathely veranstaltet. Der Slowene Vilko Novak sprach in Felsőszölnök zur Eröffnung des Kulturhauses „Ágoston Pável“ und in Szombathely zur Einweihung der Gedenktafel in der slowenischen Mundart, dann hielt er einen Vortrag in ungarischer Sprache über die slowenisch-ungarischen Kulturbeziehungen. Über die Ereignisse, Festreden und Vorträge wurde sowohl in der lokalen wie auch in der Landespresse Ungarns und Jugoslawiens berichtet. Die Schrift beruht zu einem Großteil auf der Auswertung der zeitgenössischen Pressemitteilungen. Zugleich erinnert die Autorin daran, dass der Literaturwissenschaftler im mit der Gedenktafel versehenen Haus die Vasi Szemle [Vaser Rundschau] redigierte.

 

 

 

 

CSABA TÓTH:
„ICH BIN EIN HANDWERKER“
(Gedanken zum Leben und zur Kunst des Bildhauers József Sulyok)

Die Analyse des Schaffens von József Sulyok (1944–2011), der im Komitat Vas gelebt hat, lässt den Autor der Studie von einem großen Talent und einem großartigen Karrierestart sprechen, wobei zugleich ein trauriger Bruch in seiner Laufbahn festgestellt werden muss und sein Lebenswerk unvollendet blieb.

In seiner Studie setzt sich der Verfasser mit den Stolpersteinen und Herausforderungen des Lebens auseinander und fragt nach der Verantwortung der Zeitgenossen, Nachkommen und der jeweiligen politischen Entscheidungsträger für die Entwicklung eines menschlichen Schicksals. Der beschriebene Lebensweg ist Beispiel dafür, dass Begabung in Ungarn nicht unbedingt ein Segen ist, sondern eher Fluch und Verhängnis bedeutet.

 

 

 

 

 

 

 

ANGOL NYELVŰ ÖSSZEFOGLALÓK

 

LÁSZLÓ GÖNCZ:
GUARDIANS OF HUMAN AND NATIONAL VALUES
(Father and daughter – Judit Pável remembers her father and the 20th century that was ridden by pivotal moments

The excellent Hungarian historian, writer and politician from Slovenia had this conversation in 2007 with Pável Judit S. (1925–), the daughter of Ágoston Pável (1886–1946). She is still the faithful guard of his memory and his spirit. We can learn a lot of interesting contributions about this versatile scholar of Vend (Slovenian) descent, the legendary former editor of Vasi Szemle. We can learn about his consistently humane character, his life and mentality. At the same time, however, the study has two “main characters”: the father and his daughter. The author also provides an interesting and sympathetic picture on the life and mentality of Judit Pável.

 

 

 

 

ISTVÁN LUKÁCS:
THE MEMORY’S CODED SITES IN HE SLOVENIAN NARATIVES ABOUT KING MÁTYÁS

The author, in his short monograph in Hungarian (2001) gave the first comprehensive picture of the Mátyás-phenomenon so popular in the Slovenian folklore and literature. The present study offers a new interpretation of some texts about Mátyás. The postmodern research trends have in several aspects eroded the traditional historiography. The previously-neglected narratives that had no scientific resource value before, have been re-evaluated. The Slovenians always found over the centuries the texts on King Mátyás worthy of remembrance, these texts were able to find a place for themselves in the chronologically ordered list of events. Thus, as coded locations in the memory, these texts have played a major role in the consolidation of collective memory and cultural memory of the Slovenians.

 

 

 

 

BAJZEK MÁRIA LUKÁCSNÉ:
THE PLACE OF HE VEND NYELVTAN (VEND GRAMMAR) BY ÁGOSTON PÁVEL IN THE LITERARY LANGUAGE DEVELOPMENT OF THE SLOVENIAN POMURJE REGION.

The aim of the study is to present the Vend nyelvtan by Ágoston Pável, as well as the situation of the Pomurje Region’s language, its historical and sociolinguistic background. The Slovenian linguistic profession speaks of literary Pomurje language since 1771, when István Küzmics translated the New Testament, holding this Bible translator as a codificator of the literary language. Until the Grammar by Pável, several works were born in this language, however, the grammar of the literary language was not prepared until 1942, although, in order to standardize and strengthen the language, this work would have been needed much earlier. The study presents the history and birth of the Pomurje Region’s language based on the works of Pável, archive research and articles written on the subject, relating on its content, patterns and fate up to its publication in 2013.

 

 

 

 

IMRE GRÁFIK:
PHOTOGRAPHED BY PAVEL ÁGOSTON

The author, with his publication connected to the Pável anniversary confirms and clarifies our knowledge about Ágoston Pável: that he, even before 1928, before he became an ethnographer, already was taking photographs for documentation purposes. Some of these have been published in 1927 in Hungarian and Slovenian professional periodicals and donated to the ethnographic museum in Budapest. The collection, that has been damaged during the Second World War was enriched with the publication of the six photographs discussed here.

 

 

 

 

MÁRTA P. TOLDI:
READERSHIP IN REAL AND CYBERSPACE
(The life of the Berzsenyi Dániel Library in the “Digital Renaissance”)

At the end of the 20th century and the beginning of the 21st century, the libraries’ technological environment has learned a significant change. The information and communication revolution is a tool in the hands of the libraries, with the help of which some services could be offered through electronic access to the outside world and regardless of operating hours. By the middle of this century’s second decade, the facts of this paradigm shift can be clearly seen and these are demonstrably present in the use of a modern library. The author researched this phenomenon by continuing a previously published analysis and examining the processes of the last quarter of a century.

 

 

 

 

PÉTER LŐCSEI:
THE FIRST YEARS OF THE RELATIONSHIP OF ÁGOSTON PÁVEL AND SÁNDOR WEÖRES
(‘Dolphinological’ contributions to an altruistic friendship)

When Weöres Sándor was a sixth-grade secondary school student he was living at Ágoston Pável family’s house, getting boarding from them. He was not only offered a receiving family but a long-lasting friendship as well. He always remembered with gratitude his host’s patience, helping intention and the conversations with him. When in 1929 he left Szombathely, he shared his joys, worries and poetic plans in letters with his “Uncle Guszti” who, in 1933, wrote an expert review on the first volume of poems published by his friend. The study is based on original sources and presents the first years of a determinant spiritual relationship.

 

 

 

 

ZOLTÁN NAGY:
ARTISANS IN THE SOLITUDE OF VILLAGES
(Guilds, Craftsmen in the Villages of Szentgotthárd, Csákány, and Körmend estates in the 17th-18th century) Part 4 (final part)

The author, an ethnographer, a prominent researcher of folk crafts conducted an irreplaceable, unique work in his row of studies that is now complete. This time, he discusses three crafs. He reports on the expansion, decline and complete termination of an industry with great past, the weawers’craft. in contrast, the continuous expansion of the carpenters craft provides an overview on the age of change in the housing culture, when the furniture made with joiner techniques is replaced by the products made by carpenters. Finally, he discusses the appearance and continuous spread of carpenters, masons and brick-makers, characterizing the age when the predominant wood houses were replaced by houses made of bricks.

 

 

 

 

MÁRIA M. KOZÁR:
MEMORIAL PLAQUE ON ÁGOSTON PÁVEL’S HOUSE
(The two-day commemoration 60 years before in the Hungarian and Slovenian press)

On the 10th anniversary of Pável’s death, on 10th and 11th March, 1956, Pável-Days were organized in Felsőszölnök and Szombathely. The Slovenian Vilko Novak spoke in Slovenian dialect on Felsőszölnök on the occasion of the opening of the “Ágoston Pável” House of Culture and on the inauguration ceremony of the Pável plaque in Szombathely, then held a speech in Hungarian on the Slovenian-Hungarian cultural relations. The local and national press reported on the events and the festive speeches and lectures both in Hungary and Yugoslavia. The author wrote his study largely based on the contemporary press releases, and also recalls that the literary scholar was editing the Vasi Szemle in the building marked by this plaque.

 

 

 

 

CSABA TÓTH:
“I AM A CRAFTSMAN”
(Musings about the life and art of the sculptor József Sulyok)

The author, analyzing the work of the Vas County artist (1944–2011) speaks of the great talent and a great start, giving account at the same time of a sadly broken career and an unfinished oeuvre.

His study tries to look for answers to life pitfalls and lessons learned, asks questions about the responsibility of contemporaries and posterity, as well as the accountability of the prevailing political power in a human fate gone wrong. The artistic career presented here is an example how the talent in Hungary often becomes a curse and plague rather than blessing.

 

 

 

 

 

 

 

SZERZŐINK

Biró Zsolt (1969) fordító, tanár, Szombathely; Cebula Anna művészettörténész, igazgató, Szombathelyi Képtár; Dr. Göncz László (1960) történész, író, nemzetgyűlési képviselő, Alsólendva (Lendava), Szlovénia; Dr. Gráfik Imre (1944) néprajzkutató, Szombathely; Prof. Dr. Horváth Boldizsár (1950) főorvos, tud. és okt. igazgató, Markusovszky Kórház, tszv. egyetemi tanár, Pécsi Tudományegyetem Egészségtudományi Kara, Szombathely; Dr. Illés Péter (1977) kultúrantropológus, néprajzos-muzeológus, Savaria Múzeum, Szombathely; Kapiller Ferenc (1955) szerkesztő, Vasi Szemle Szerkesztősége, Szombathely – Lukácsháza; M. Kozár Mária (1952) néprajzkutató, Szombathely; Lőcsei Péter (1957) irodalomtörténész, tanár, Bolyai Gimnázium, Szombathely; Prof. Dr. Lukács István (1958) irodalomtörténész, intézetigazgató egyetemi tanár, ELTE Bölcsészettudományi Kara, Budapest; Dr. Lukácsné Dr. Bajzek Mária fordító, szlovén nyelvész, egyetemi adjunktus, ELTE BtK, Budapest; Dr. Nagy Zoltán (1952) néprajzkutató, ny. muzeológus, Szombathely; Szatmári Józsefné dr. (1954) fordító, tanár, Károli Gáspár Református Egyetem, Budapest–Szombathely; Dr. P. Toldi Márta (1949) ny. könyvtárigazgató, Szombathely; Tóth Csaba (1959) festőművész, tanár, Szombathely–Vasszécseny